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Sebastian Rüter
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Frage von Peer H. •

Frage an Sebastian Rüter von Peer H. bezüglich Naturschutz

Vor dem Hintergrund einer fragwürdigen Reaktivierung der historischen Stammbahn, würden wir/ich gern folgende Fragen von Ihnen beantwortet wissen:
Sind Sie & Ihre Partei für oder gegen eine nachhaltige Naturzerstörung zugunsten einer aufwändigen zweigleisigen Stammbahn-Fernbahntrasse (ICE) (mit Regionalbahnverkehr) zwischen Kohlhasenbrück und Zehlendorf?

UND: Sind Sie & Ihre Partei für die mögliche kostengünstige Alternativlösung der Bahnflächen-Ertüchtigung für Regionalbahnverkehr auf der Wannseebahntrasse (neben den S1-Gleisen) zwischen dem ÖPNV-Knoten Wannsee und Zehlendorf? (weiter nach R. Steglitz & Schöneberg) ...

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Hartwig,

der Bau und auch die Reaktivierung einer Schienenverkehrsstrecke erfolgt immer in Abwägung zwischen dem Verlust von wertvollem Naturraum und dem Gewinn einer sinnvollen Verbesserung des nachhaltigen und öffentlichen Verkehrs. Nach diesem Prinzip wird selbstverständlich auch bei der Stammbahn vorgegangen.

Ja, ich befürworte die Reaktivierung der Stammbahn als Regionalbahn. Denn die Region Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf wächst seit vielen Jahren dynamisch. Und eine wachsende Region benötigt auch dringend ein mitwachsendes Angebot an öffentlichen und nachhaltigen Verkehrsmitteln. Es gilt, den Verkehr auf umweltschonende Optionen umzuleiten und die Menschen zu bewegen, das Auto für den Weg zur Arbeit, zu Freizeitaktivitäten, Hobbies oder zum Einkaufen stehen zu lassen. Das geht nur mit einem attraktiven Angebot. Und attraktiv ist ÖPNV vor allem, wenn es viele schnelle und sinnvolle Verbindungen und kurze Reisezeiten gibt.

Als größte Brandenburger Gemeinde ohne Bahnanschluss ist die Anbindung an den Schienenpersonennahverkehr seit vielen Jahren in Kleinmachnow im Gespräch. Die Stammbahn verbindet dabei Kleinmachnow mit den beiden Landeshauptstädten. Die bisherigen Busverkehre in Kleinmachnow sind wichtig, aber kein adequater Ersatz für den schienengebundenen Nahverkehr. In Kombination mit der S-Bahnverlängerung nach Stahnsdorf profitiert die gesamte Region von der schnellen Schienenanbindung ins Berliner und Potsdamer Zentrum.

Bei allen Planungen zu dieser Strecke geht es um eine Nutzung für den Regionalverkehr zum Anschluss der Gemeinde Kleinmachnow an das Regionalverkehrsnetz. Natürlich werden über diese für den Regionalverkehr wiederaufgebaute Strecke auch Umleitungsverkehre des Fernverkehres geführt werden. Sie deswegen als Fernverkehrsstrecke zu bezeichnen, halte ich aber für irreführend.

Die von Ihnen geschilderte Alternativlösung würde bedeuten, dass die Gemeinde Kleinmachnow weiterhin keinen Anschluss an den Schienenpersonennahverkehr erhalten würde. Genau dieser Anschluss von Kleinmachnow ist Ziel des Wiederaufbaus der Stammbahn und für mich aus diesem Grund die zielführendere Variante.

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Rüter

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