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Sascha Bilay
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Frage von Christiane S. •

Frage an Sascha Bilay von Christiane S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Bilay,

wie und wo setzen Sie sich für Tierschutz ein?

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Sehr geehrte Frau Schön,

dass der Tierschutz von allen als besonders hoch eingestuft wird, meinen die Politiker immer in Wahlkampfzeiten besonders gerne von sich behaupten. Wenn dem tatsächlich so wäre, dann stellt sich die Frage, weshalb erst 2002 der Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz verankert wurde. Wirkliche Konsequenzen hatte dies aber noch nicht. So besteht beispielsweise bis heute kein kollektives Klagerecht von Tierschutzorganisationen. Ein generelles Verbot von Tierversuchen gibt es auch nicht. Jährlich nehmen die Tierversuche in Deutschland zu. Eine Art Gütesiegel, die transparent macht, inwieweit bei der Herstellung von Produkten auch Tierversuche zum Einsatz gekommen sind, ist zwar wünschenswert, scheitert aber offensichtlich immer wieder an der Lobbyarbeit einzelner Interessenvertreter auf Bundesebene. Auch bei der Haltung von Tieren geht Deutschland recht ambivalente Wege. Hierbei sei nur auf die Käfighaltung von Hühnern hingewiesen. Obwohl nur noch bis Ende 2008 die Käfighaltung erlaubt war, konnte diese Haltungsform noch bis Ende dieses Jahres verlängert werden, wenn dies vom Halter beantragt wurde. Hier hätte ich mir mehr Konsequenz gewünscht. Besonders die vorbildliche Haltung der Schweiz ist hier erwähnenswert, die die Käfighaltung bereits ab 1992 untersagt hat. Mich schauert es beim Gedanken an die Profitgier einzelner Menschen, die Tiere auf engstem Raum einpferchen. Ich persönlich verweigere bereits seit Jahren den Kauf von Eiern aus Käfighaltung.
Besonders regt es mich auf, wenn ich auf den Straßen die Lkw-Transporte sehe, die Rinder und Schweine quer durch Europa befördern, um diese zur Schlachtbank zu führen. Hier müssen regionale Lösung gefunden werden, um den Stress für die Tiere zu minimieren. Es müssen nicht Tiere lebend hin und her gefahren werden, damit noch mehr Fleisch auf den Tisch kommt. Dies bedeutet aber nicht, dass die regionale Versorgung mit überdimensionierten Ställen wie die Schweinezuchtanlage bei Arnstadt abgesichert wird. Solche Anlagen lehne ich ab! Kleinere Anlagen mit artgerechter Haltung können den regionalen Bedarf in Thüringen ebenso absichern.

Mit freundlichen Grüßen
Sascha Bilay

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