Frage von Eric J. •

Wie sollten Städte und Kommunen mit übervollen Schwarzen Tonnen umgehen, die ganze Straßenzüge vermüllen?

Sehr geehrte Frau Mirow, zur Zeit beobachte ich an mehreren Ort, in NRW, Hessen und MV, dass der Restmüll für die Schwarze Tonne stetig und die Kapazitäten der Tonnen oft nicht ausreichen!
Das ist sehr ärgerlich, weil dies Tonnen für eine Vermüllung von Straßenzügen und öffentlichen Räumen sorgen (wie zum Beispiel : Bahnhöfe, Busse und Bahnen).

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Antwort von
Die Linke

Sehr geehrter Herr J.,

vielen Dank für Ihre Anfrage und die Schilderung der Probleme rund um die Restmüllentsorgung und die Überfüllung der schwarzen Tonne in NRW, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern. Aus Sicht der Partei Die Linke gibt es dazu klare Positionen und Lösungsvorschläge:

1. Ursache: Zu viel Restmüll durch schlechte Mülltrennung
Ein Großteil des Restmülls besteht laut Studien nicht aus „echtem“ Restmüll, sondern aus Wertstoffen und Bioabfällen, die eigentlich recycelt oder kompostiert werden könnten. Nur etwa ein Drittel des Inhalts der schwarzen Tonne ist tatsächlich nicht mehr verwertbar. Das heißt: Wenn Mülltrennung nicht konsequent erfolgt oder die Infrastruktur fehlt, landen zu viele Wertstoffe im Restmüll, was die Tonnen schnell überfüllt.

2. Forderung von Die Linke: Bessere Mülltrennung und kommunale Verantwortung
DIE LINKE setzt sich für ein besseres Wertstofferfassungssystem ein, das in kommunaler Hand bleibt. Kommunen sollen für die Sammlung und Verwertung aller Wertstoffe zuständig sein, damit die Einnahmen aus Recycling den Bürger:innen durch niedrigere Gebühren zugutekommen. Die Linke lehnt eine Privatisierung der Müllentsorgung ab, weil dadurch die Kontrolle und die Qualität der Mülltrennung leiden.

3. Ausbau der Wertstoff- und Biotonnen
Ein wichtiger Schritt ist die flächendeckende Einführung und Förderung von Wertstofftonnen und Biotonnen. So können Wertstoffe und Bioabfälle getrennt gesammelt und verwertet werden. Das verringert das Volumen im Restmüll und entlastet die schwarze Tonne. Die Linke fordert, dass überall ausreichend und nutzungsfreundliche Tonnen zur Verfügung stehen und die Kommunen dafür die nötigen Mittel erhalten.

4. Abfallvermeidung und längere Produktlebensdauer
Der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht. Die Linke fordert Maßnahmen zur Abfallvermeidung, etwa durch weniger Verpackungen, langlebige und reparierbare Produkte sowie ein Pfandsystem für technische Geräte. Dadurch sinkt das Müllaufkommen insgesamt und die Restmülltonnen werden weniger belastet.

5. Kommunale Beratung und Information
Die Linke spricht sich für eine bessere Abfallberatung durch die Kommunen aus, damit Bürger:innen wissen, wie sie richtig trennen und welche Möglichkeiten es vor Ort gibt. Das erhöht die Sammelqualität und sorgt dafür, dass weniger Wertstoffe und Bioabfälle im Restmüll landen.

Konkrete Vorschläge für Ihre Situation:

Die Kommunen sollten die Kapazitäten der Restmülltonnen anpassen und gleichzeitig die Wertstoff- und Biotonnen ausbauen. Es braucht mehr Aufklärung und Beratung zur richtigen Mülltrennung. Die Einnahmen aus Recycling sollten für niedrigere Müllgebühren und bessere Entsorgungsinfrastruktur genutzt werden.

Gerne stehen wir Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung.

Beste Grüße

Team Sahra Mirow

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