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Frage von Götz H. •

Frage an Rudolf Dettweiler von Götz H. bezüglich Finanzen

Sehr gehrter Herr Dettweiler,

haben Sie das Buch " Asoziale Markwirtschaft" von H.Weiss/ E. Schmiederer gelesen? Hier wird beschrieben, wie die 20 größten Firmen Deutschlands so gut wie keine Steuern zahlen, ja rechtlich erlaubt Manipulationen vornehmen, um eben keine Steuern zu zahlen. Dass dabei ganze Gemeinden zu grunde gehen, fällt den Managern nicht auf. Meine Frage an Sie, weiß dies die Bundesregierung und was wird konkret dagegen getan?

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Sehr geehrter Herr Hoffmann,

mit Ihrer Frage treffen Sie einen Kernpunkt der Steuer- Ungerechtigkeit in unserer Republik.

Wir - hier die Bundesrepublik Deutschland - stehen im europäischen Vergleich weit hinten, was die prozentuale Höhe der Unternehmenssteuern betrifft. Besonders Großkonzerne, z. B. Siemens, profitieren von der früheren wie auch der letzten Unternehmenssteuerreform aus 2009. Geschröpft wird der Mittelstand, der nicht wie die international aufgestellten Firmen und Großkonzerne von entsprechenden Abschreibungsmöglichkeiten und Gewinnminderungen profitiert.

Sowohl die frühere ROT- GRÜNE, wie auch die heutige SCHWARZ- ROTE Regierung begründen die sozial unverantwortlichen Steuersenkungen für die Unternehmen mit der angeblichen "Schaffung/Erhaltung" von Arbeitsplätzen. In der Realität ist seit den letzten zwei Legislaturperioden die Zahl der Dauerbeschäftigten stetig zurückgegangen. Zugenommen haben Zeit- und Leiharbeitsplätze, verbunden mit z. T. sittenwidrigen Konditionen für die betroffenen Arbeitnehmer.

Dies alles bei einem ebenfalls stetig sinkenden Realeinkommen der Arbeitnehmer, jüngst bestätigt durch ein führendes deutsches Wirtschaftsinstitut.

Wir dürfen davon ausgehen, dass dieser Sachverhalt auch der Bundesregierung bekannt ist. Um so mehr drängt sich hier die Frage auf, welche Interessengruppen und Lobbys die Steuergesetzgebung der Regierung steuert oder zumindest stark beeinflusst. Es sind hier sicher nicht die Interessenvertreter der Arbeitnehmer, sondern eher die Lobbyisten des berühmt berüchtigten Shareholder- Values und weitere Vertreter der Finanzwelt.

Sie fragen zurecht, was konkret dagegen getan wird, auch seitens unserer Regierung. Außer Lippenbekenntissen der Großen Koaltion - was die Wähler sicher entsprechend zu werten wissen - gibt es noch keine konkreten Maßnahmen, bzw. Gesetzentwürfe, um diesen Mißstand abzuschaffen.

Tun wir in unserem Umfeld das Mögliche, um auf eine bessere Zukunft hinzuarbeiten.

In diesem Sinne grüßt Sie freundlichst
Ihr "Charlottenbürger"

Rudolf Dettweiler