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Ralf Brauksiepe
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Frage von Ewald K. •

Frage an Ralf Brauksiepe von Ewald K. bezüglich Senioren

Sehr geehrter Herr Dr. Brauksiepe,
mit Interesse habe ich Ihre Antworten zu den Fragen der Frau Charlotte Lietzmann gelesen. Man kann argumentieren wie man will, es gibt immer ein Für und Wider. Allerdings ist nicht von der Hand zu weisen und es wäre beschönigend, würde man übersehen, dass:
1) unsere Sozialrenten, bedingt durch die galloppierende Infltion,
2) durch die unterlassenen und von allen Fraktionen gebilligten nichtanpassungen,
3) durch Massiven Kaufkraftverlust,
bedenklich dem von der OECD angemahnten Hinweis bez. Altersarmut nähern.
Man mag argumentieren, dass die Altrenten doch in gleicher Höhe gezahlt würden, dem stelle ich gegenüber, dass sich die Lebenshaltungskosten seit Einführung des T-€ verdoppelt haben.
Leider merken wir Sozialrentner diesen Inflatiosschub in unserem Portomaneie. Wir haben in diesem unserem Lande keine Lobby, die unsere Interessen vertritt. Unsere einzige Hoffnung liegt daher am Wohl und Wehe unserer Volksvertreter, die außer ihren Diätenerhöhungen auch einmal das Wohl ihrer Wähler ins Auge fassen solten und nicht erst durch massiven Wählerprotest die Rolle rückwärts machen mussten.
Die Riesterrente ist zwar eine tolle Sache, jedoch nur für Besserverdienende. Woher soll denn ein 1€ Jobber; oder eine 400€ Kraft das Geld zum Riestern nehmen? und was würde sie diesen Menschen nützen, da sie ja nur zur Aufstockung bis zur Grenze der Mindestrente verwendet würde. Im Übrigen unterliegt die Riesterrente dem Inflationshub, bei einem Crash wäre sie in keinem Falle abgesichert und somit verloren. Wem also nützt diese Rente? Die einzig vernünftige Art einer Rentenversorgung ist immer noch der Generationenvertrag. Das Geld, welches jetzt für die Riester Rente aufgewendet wird, müßte auf die gesetzliche Rentenanwartschaft aufgepfropft werden und alle, auch Beamte, müßten in die gestzliche Rentenversichrung überführt werden, dann endlich könnte die Rentenversicherung saniert werden.
Mit freundl Gruß Ewald Kapanski.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Kapanski,

für Ihre e-Mail vom 24. Mai, die mir über das Portal www.abgeordnetenwatch.de zugestellt wurde, möchte ich mich herzlich bedanken.

In den vergangenen Jahren hat die Politik den Rentnerinnen und Rentnern einiges zugemutet. Insbesondere die drei Nullrunden in den Jahren 2004-2006 und die nur geringe Erhöhung um 0,54% im Jahr 2007 ist in diesem Zusammenhang zu nennen. Insofern ist es richtig, dass wir durch die Aussetzung des sogenannten Riesterfaktors dafür Sorge tragen, dass die Renten in den Jahren 2008 und 2009 stärker steigen als sich nach der Rentenformel eigentlich ergeben würde.

Ich stimme Ihnen zu, dass sich der Generationenvertrag im Grundsatz bewährt hat. Um die gesetzliche Rentenversicherung an die zukünftigen, insbesondere durch die Demographie bedingten Herausforderungen anzupassen, haben wir auch die Erhöhung des Renteneintrittsalters beschlossen. Wenn Beitrags- und Steuerzahler und die jeweilige Rentnergeneration ihren Teil dazu beitragen, bin ich zuversichtlich, dass wir unsere im Grundsatz bewährte, auf dem Umlageverfahren basierende gesetzliche Rentenversicherung auch für die kommenden Generationen bewahren können.

Dennoch sagen wir den jungen Menschen heute deutlich, dass sie ihre Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rentenversicherung auf weitere Säulen stellen müssen. Eine dieser Säulen ist die private kapitalgedeckte Absicherung. Diese ergänzende Alterssicherung fördert der Staat vielfach, z.B. im Rahmen der Riesterrente. Ich stimme Ihnen zu, dass gerade Bezieher geringer Einkommen Schwierigkeiten haben, einen Teil ihres Einkommens für das Alter zurückzulegen. Durch die staatlichen Zulagen lohnt sich jedoch bereits das Sparen eines geringen Betrages. Insofern hat die Politik hier geeignete Rahmenbedingungen gesetzt, die Anreize für den Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge schaffen. Die große Anzahl der abgeschlossenen Riesterverträge belegen, dass wir in diesem Zusammenhang auf einem guten Weg sind.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Ralf Brauksiepe MdB