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Frage von Friedrich K. •

Frage an Rainer Stablo von Friedrich K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Stablo,

wie stehen Sie und ihre Partei zur Problematik des "Hochmoselübergang" im
Mittelmoseltal. Sehen Sie darin auch, wie z.B. SPD u.CDU, eine für das
Überleben des Regionalflughafen Hahn unabdingbare Verkehrsanbindung?

Vielen Dank für Ihre Antwort
mit freundliichen Grüßen

Friedrich Karl

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Antwort von
dieBasis

Sehr geehrter Herr Karl,

Den Hochmoselübergang (B50neu und Hochbrücke bei Zeltingen) habe ich von Anfang an abgelehnt. Ich halte das Projekt für ein gigantomanisches Unternehmen, ein Überbleibsel aus längst vergangenen (vergangen geglaubten) Zeiten. Zur Lösung der heutigen Probleme (in den Bereichen Infrastruktur, Verkehr, Umweltbelastung, Ressourcenknappheit und -vergeudung) im Zeichen von Klimawandel und drohender Klimakatastrophe trägt es nichts bei. Im Gegenteil, es verschlimmert lokal und Alternativen werden verhindert.

Als passionierter Mountainbiker kenne ich den Höhenzug zwischen Zeltingen und Longkamp seit vielen Jahren sehr genau. Jedes Mal, wenn ich nun dort entlang fahre - und das ist nicht selten der Fall - tut es mir in der Seele weh zu sehen, welch zerstörerische Kraft die fortschreitenden Baumaßnahmen schon jetzt entfalten. Die Vorstellung, dass dieser Höhenzug von einer Fernverkehrstrasse durchtrennt werden soll, ist mir ein Gräuel. Ich unterstütze auch daher das "Nein zum Hochmoselübergang" ohne Wenn und Aber.

DIE LINKE. Rheinland-Pfalz sieht das nicht anders. Im Landtagswahlprogramm 2011 heißt es deshalb unter anderem: "Den geplanten Hochmoselübergang lehnt DIE LINKE als Teil einer verfehlten Verkehrspolitik ab. Die seit Jahrhunderten von traditionellem Weinbau geprägte Flusslandschaft mit den geologisch empfindlichen Steillagen ist unwiederbringliches Natur- und Kulturerbe und gehört zu den einzigartigen Schätzen von Rheinland-Pfalz. Diese dürfen nicht einer rücksichtslosen, von einseitigen Interessen getriebenen Förderung ökologisch nachteiliger Fernverkehrsstrukturen geopfert werden."

Zum Flughafens Hahn, den Sie im Zusammenhang mit B50neu und Hochmoselbrücke ansprechen, wird im Landtagswahlprogramm der LINKEN ausgeführt:
"Der Flughafen Hahn darf nicht weiter zu Lasten der Einwohner der Region und zu Lasten der Steuerzahler in Rheinland-Pfalz ausgebaut werden. Das Flugaufkommen ist zu reduzieren und die Subventionen sind zum Ausbau der wirtschaftlichen Infrastruktur der Region insbesondere für eine Förderung von nachhaltigem Tourismus und den Wiederaufbau wohnortnahen Einzelhandels zu nutzen. Der Ausstieg aus dem Hahn soll schrittweise vorgenommen werden, um den damit verbundenen Arbeitsplatzabbau auf dem Hahn mit dem Ausbau einer kleinteiligeren und umweltschonenden wirtschaftlichen Infrastruktur kompensieren zu können. Als erste Schritte fordern wir:
- Keine militärische Nutzung des Flughafens Hahn!
- Nachtflugverbot von 22 bis 7 Uhr
- Die Einbeziehung der Bevölkerung in der Region bei allen grundlegenden Entscheidungen, die den Flughafen sowie die Infrastruktur betreffen. ... DIE LINKE meint es ernst mit einem ökologischen Umbau des Verkehrssystems. „Global denken, lokal handeln!“ muss auch für Rheinland-Pfalz Gültigkeit haben. Durch den Flughafen Hahn wird ein nicht nachhaltiger Massentourismus in fernen Regionen gefördert, auf Kosten der Tourismusförderung in der Region selbst. Straßenbau, Lärm und Luftverschmutzung zerstören die ursprüngliche Attraktivität der Landschaft und setzen die Menschen gesundheitlichen Belastungen aus."

Ich unterstütze diese Sicht.

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Stablo

P.S.
weiterführende Links

AG Pro-Mosel - Bürgerinitiative gegen B50 neu und Hochmoselübergang /
Hochmoselbrücke:
http://www.b50neu.de/
oder www.pro-mosel.de
BI gegen den Nachtflughafen Hahn:
http://www.fluglaerm.de/hahn/