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Rainder Steenblock
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Frage von Otto K. •

Frage an Rainder Steenblock von Otto K. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Steenblock

Wo bleibt Ihr Einsatz für ein längs überfälliges Tempolimit?
Und warum soll ein Wirt nicht selbst entscheidebn ob er Raucher oder Nichtraucher als Kunden bevorzugt.? Ich bin Nichtraucher und wenn ich nicht in ein Raucherrestaurant gehen will dann gehe ich nicht,aber das kann ich schon ganz allein entscheiden.Und meine Mitmenschen bestimmt auch.
VIEL wichtiger ist die Frage ob ich meine Gesundheit gefährden lassen muss nur weil einige wie verückt herumrasen müssen und 200 oder mehr PS brauchen um meistens eine Person zu bewegen.

Mit freundlichem Gruß O.Koch

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Koch,

die beiden Themen, die Sie ansprechen – Tempolimit und Nichtraucherschutz – in eine Rangliste der Gesundheitsgefährdungspotenziale zu bringen, finde ich nicht überzeugend. In beiden Bereichen besteht Handlungsbedarf.

Zum Tempolimit: Ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ist aus Klimaschutz- und Sicherheitsgründen sinnvoll und wird deshalb von den Grünen schon immer gefordert. Ohne die Reduzierung des CO2-Ausstoßes auch im Verkehrsbereich ist der Klimawandel nicht zu stoppen. Durch zahlreiche Untersuchungen ist zudem nachgewiesen, dass ein gleichmäßigeres Fahren mit weniger Brems- und Beschleunigungsvorgängen sowohl Sprit einspart als auch die Häufigkeit und Schwere von Unfällen reduziert. Ein Tempolimit würde hier zu Lande ein wichtiges Signal setzen – hin zu umweltfreundlicheren und preiswerteren Autos und gegen den Wettbewerb der Autohersteller um immer schnellere und größere Wagen, die schwere Unfälle verursachen.

Zum Nichtraucherschutz: „Toleranz gegenüber Rauchern“ und „Wahlfreiheit“ sind beim Nichtraucherschutz schon deshalb keine Argumente, weil es um die Gesundheit der Menschen geht. Alle Angestellten, auch die in der Gastronomie, haben ein Anrecht auf einen Arbeitsplatz, der ihrer Gesundheit nicht schadet. Die Gesundheitsgefahren durch Nikotin sind hinreichend belegt. Passivrauchen schadet allen – RaucherInnen und NichtraucherInnen. Nicht mitrauchen zu wollen, hat nichts mit Intoleranz zu tun, sondern mit Selbstschutz vor massiven Angriffen auf die Gesundheit. Raucherzonen in Gaststätten schützen NichtraucherInnen nicht. Erschreckend ist die Macht der Tabaklobby, die den längst überfälligen Schutz vor Passivrauchen in Gaststätten bisher verhindert hat. Die Zeche zahlt die Solidargemeinschaft der Krankenversicherten. Andere EU-Länder haben es längst vorgemacht: Rauchfreiheit in der Gastwirtschaft ist praktikabel und stößt auf positive Resonanz.

Herzliche Grüße,
Rainder Steenblock