Philipp Scholz
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Dieter S. •

Frage an Philipp Scholz von Dieter S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Scholz,

ich schreibe Ihnen im Auftrag von mehr als 110 betroffenen Anwohnern und organisierten Gegnern der Ortsumgehung Friedberg - Fauerbach.

Befasst man sich mit dieser Planung etwas genauer, so stößt man sehr schnell auf ihre Schwachstellen:

1. Fehlende Rechtfertigung
Die ursprüngliche Planung dieser Straße stammt noch aus der Zeit, als die Dorheimer Straße massiv durch ein Verkehrsaufkommen von mehr als 11.000 KFZ pro Tag belastet und auch der Bau der B3a um Friedberg und der Ortsumgehung Friedberg - Dorheim nicht abzusehen war. Nach Fertigstellung dieser beiden Straßen im Jahre 2009 erwartet das hessische Verkehrsministerium nur noch eine Belastung von höchstens 6.400 KFZ pro Tag.
Für diese soll die Ortsumgehung Friedberg-Fauerbach gebaut werden, die keine wirkliche Umgehung ist, sondern die Verkehrsbelastung lediglich um 300 Meter auf andere Anwohner verlagert und ca. 10 Mio. € kosten wird

2. Umweltzerstörung
Mit der geplanten Ortsumgehung Friedberg-Fauerbach würden die Usa-Auen, eines der meistfrequentierten Naherholungsgebiete Friedbergs weitgehend zerstört. Das ist nicht im Interesse der Friedberger Bürger.

3. Sicherheit für Kinder
Diese Straße kreuzt den Schulweg der Kinder und gefährdet diese massiv.,

4. Verlagerung statt Reduzierung der Belastung
Seit Beginn der Planungen in den 80er Jahren ist zwischen der Sülzbergstraße und der Usa ein Neubaugebiet mit ca. 100 Häusern entstanden, das massiv von dieser Straße betroffen wäre. Inzwischen haben sich auch Nichtanwohner, die sich auf unserer WebSite www.ortsumgehung-fauerbach.de informiert haben gegen diese Strasse per Registrierung ausgesprochen (nach 3 Wochen schon weit über 100).

Wir fordern Sie hiermit dringend auf, sich in Ihrer Funktion als Kandidat der Grünen unmittelbar gegen diese Straßenbauprojekt auszusprechen und uns zu helfen, diese Planung vernünftigerweise zu stoppen.

Dieter Schlosser

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Schlosser,

grundsätzlich bin ich der Meinung, dass bei neuen Straßenbauprojekten besonders sorgfältig zu prüfen ist, ob sie sinnvoll sind und was die möglichen Folgen eines solchen Neubaus sind.

Dies gilt insbesondere dann, wenn die ursprüngliche Planung schon einige Zeit zurückliegt, wie dies bei der geplanten Ortsumgehung in Friedberg-Fauerbach der Fall zu sein scheint.

Leider liegen mir zu dem Projekt der keine detaillierten Planunterlagen vor, und auch aufgrund der auf Ihrer Webseite veröffentlichten Plandetails kann ich mir kein abschließendes Urteil über dieses Straßenbauprojekt erlauben.

Aus den mir vorliegenden Unterlagen ergibt sich allerdings, dass eine Realisierung der Baumaßnahme in näherer Zukunft nicht zu erwarten ist. Davon geht offensichtlich auch die Stadtverordnetenversammlung Friedberg aus, wie dem einstimmigen Beschluss vom 13. Juli 2006 (DS 01-06/2505) zu entnehmen ist.

Sollten die Grundlagen der damaligen Planung, insbesondere die zugrunde gelegte Verkehrsbelastung, heute nicht mehr zutreffen, so muss natürlich die Planung den heutigen und zukünftig zu erwartenden Verhältnissen angepasst werden.

Hierbei sind auch die Anwohner sowie die kommunalen Gremien (Ortsbeirat) zu beteiligen. Ich empfehle Ihnen daher, sich zunächst auf lokaler Ebene mit den Ortsbeiräten, den Stadtverordneten sowie dem Magistrat in Verbindung zu setzen, um die Belange der Anwohner bei der Umsetzung des Straßenbauprojektes sicherzustellen und ggf. noch einmal in die Planungsphase einzutreten.

Hierfür wünsche ich Ihnen gutes Gelingen.

Mit freundlichen Grüßen,

Peter Scholz
Landtagskandidat Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Wahlkreis 25 (Wetterau Süd)