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Peter Rzepka
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Frage von Brigitte S. •

Frage an Peter Rzepka von Brigitte S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Herr Rzepka

Mein Name ist Brigitte Speer und ich bin seit meiner Geburt ein Grünenthalopfer .
Warum werden wir Conterganopfer anders behandelt als ein Contergangeschädigter in GB?
Wir haben genauso mit unseren Folgeschäden zu kämpfen wie andere auch. Und Herr Rzepka wir brauchen keine Forschungsstudien. Weil nach meiner Kenntniss kein Conterganopfer die selbe Behinderung hat. Das ist meiner Meinung nach so überflüßig wie ein Kropf und die Aussage von Frau Blumenthal wir bekommen alles was wir brauchen bei der Krankenkasse halte ich schlichtweg für ein schlechter Scherz. Ihre Aussage ist für mich ein Schlag ins Gesicht und alle andere Conterganeschädigte auch. Wenn sie unsere Lebensleistung wirklich so bewundern wie sie ja betonen, dann speisen sie uns nicht mit allgemeinem Bla ,bla ab sondern lassen Taten sprechen .Bla ,bla bekommen wir schon genug in den letzten 40 Jahren.
Und bekommen dennoch weniger Entschädigung warum ist das so .
Meine Frage an Sie was gedenken sie gegen diese Ungerechtigkeit zu tun ?
Und auch wie stehen Sie persönlich zu dieser Angelegenheit ?
Erwarte eine Antwort von Ihnen .

Mit freundlichem Gruß
Brigitte Speer

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Speer,

vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Interesse an meiner politischen Arbeit. Seien Sie versichert, dass ich der Lebensleistung von contergan-geschädigten Menschen mit hoher Anerkennung und größtem Respekt begegne. In bewundernswerter Weise haben sie Ihren Platz in Familie und Beruf erkämpft und ihre Selbständigkeit mit großem eigenen Engagement und Selbstbewusstsein erstritten. Nicht wenige haben in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen Karriere gemacht.

1971 haben die Eltern der Contergangeschädigten, die Firma Grünenthal und die Bundesregierung einen Vergleich geschlossenen, der die Einrichtung einer öffentlich-rechtlichen Stiftung vorsah. Deren Stiftungskapital setzte sich zusammen aus Mitteln der Firma Grünenthal (100 Mio. DM zuzüglich Zinsen) und des Bundeshaushalts (100 Mio. DM). Im Vergleich wurde jeder weitere Anspruch gegenüber der Firma Grünenthal ausgeschlossen.

Dennoch waren die Eigentümer in Absprache mit Vertretern der Unionsfraktion, Vertretern der SPD-Bundestagsfraktion, des Bundes-familienministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Vertretern des zuständigen Bundesverbands bereit, sich an weiteren Verbesserungen für die Situation der contergangeschädigten Menschen zu beteiligen. So hat die Firma Grünenthal sich bereit erklärt, 50 Mio. Euro in einen Fonds einzuzahlen. Der Bund wird aus Mitteln der Conterganstiftung die gleiche Summe dazugeben. Daraus wird den contergangeschädigten Menschen ab 2009 jährlich einmal eine Summe zur freien Verfügung ausgezahlt, um Spätfolgen ihrer Schädigung zu mildern.

Darüber hinaus wird der Deutsche Bundestag in einem fraktionsübergreifenden Antrag die Bundesregierung auffordern, Forschungsprojekte zu Contergan-Spätfolgen zu initiieren. Wir halten das schon deshalb für eine gute Idee, da die Kenntnis über Spätfolgen bei Vergleichsschluss noch wenig ausgebildet war. Auch heute sind wir weit davon entfernt, alles über Contergan zu wissen. Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Frage, wie die Übernahme der Behandlungs-kosten durch die gesetzliche Krankenversicherung verbessert werden kann. Wir wollen sicherstellen, dass Contergangeschädigte alle Leistungen erhalten, auf die sie Anspruch haben.

Meiner Meinung nach haben wir unsere soziale Verantwortung gegenüber contergangeschädigten Menschen erkannt und mit den beschriebenen Maßnahmen einen weiteren Fortschritt für die contergangeschädigten Menschen erreicht.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Rzepka