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Peter Ramsauer
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Frage von Thomas G. •

Frage an Peter Ramsauer von Thomas G. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Ramsauer,

vor einigen Tagen wurde ich Zeuge der Effekte der Zerschlagung der Bahn in verschiedene Einzelbetriebe (Personentransport, Schienen und andere) sowie des Betriebes ein und der selben Strecke durch verschiedene Anbieter (DB und ALEX):
Zwischen Fürstenfeldbruck und Geltendorf wurde die Strecke durch ein Gewitter beschädigt. Die wartenden Reisenden der DB wurden zunächst über Augsburg (DB) nach Buchloe umgeleitet, wo sie den Anschluss ins Oberallgäu (ALEX) erwarten sollten. Die Informationen der Schaffner (DB) waren völlig unvollständig und nach deren Auskunft mussten diese sich die Informationen selbst besorgen, statt vom Fahrdienstleiter oder irgendjemand informiert zu werden. Dies erklärten die Schaffner damit, dass vom ALEX keine Informationen zu bekommen waren. Dass die Züge nicht in Buchloe, Geltendorf oder Kaufering umgedreht worden sind, war angeblich, dass ALEX für die Benützung der Gleise extra hätte bezahlen müssen.
Deshalb bitte ich Sie, mir zu beantworten:
- Wie wird sichergestellt, dass die Fahrgäste nicht zwischen den Verantwortlichkeiten von DB und anderen Anbietern (in diesem Fall ALEX) "hängen bleiben", was deren Information, deren Weitertransport und die Raklamationen betrifft?
- Ist es richtig, dass eine eventuell zusätzliche Benutzung der Schienen im Falle eines Streckenschadens zusätzliche Kosten verursachen kann, die dazu führen kann, dass der Weitertransport nicht oder nur verzögert stattfindet? Wie wird das vermieden?
Es geht mir nicht um das Ärgernis der Verpätung von über 4 Stunden auf einer Fahrt, die normalerweise selbst nur 3 Stunden dauern sollte, sondern darum, zu hinterfragen, inwiefern ein System entkoppelter Betriebe überhaupt funktionieren kann, wie störanfällig es ist und welche Mehrkosten eines solchen Systems welchen Einsparungen gegenüberstehen. Für weiterführenede Informationen wäre ich ihnen sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Grebenstein

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Grebenstein,

sehr gern antworte ich auf Ihre Anfrage zum Abstimmungsverhalten der Eisenbahnunternehmen bei Verspätungen im Zugverkehr.

Grundsätzlich informieren Zugbegleiter und Kundenbetreuer (im Nahverkehr) die Reisenden bei Unregelmäßigkeiten und geben die erforderlichen Auskünfte. Informationen über Unregelmäßigkeiten werden durch die Zugbegleiter/Kundenbetreuer bei der Transportleitung (der DB Netz AG) erfragt, wohin die entsprechenden Informationen unaufgefordert durch das betroffene nichtbundeseigene Eisenbahnverkehrsunternehmen (in dem von Ihnen geschilderten Fall das Unternehmen ALEX) kommuniziert werden oder von wo sie bei dem Unternehmen erfragt werden. Entsprechende Informationen über Unregelmäßigkeiten im betrieblichen Ablauf können durch die Unternehmen der DB AG (DB Fernverkehr AG, DB Regio oder auch an den Bahnhöfen durch DB Station&Service AG) nur weitergegeben werden, wenn sie durch das nichtbundeseigene Unternehmen übermittelt werden.

Die Eisenbahnen des DB AG-Konzerns sowie derzeit über 40 nichtbundeseigene Eisenbahnen betreiben das Servicecenter- Fahrgastrechte (60647 Frankfurt am Main), welches mit der Durchführung der Fahrgastrechte, insbesondere mit der Bearbeitung von Erstattungs- und Entschädigungsforderungen der Reisenden betraut ist. Hierzu gehört nach hiesigem Kenntnisstand auch das Eisenbahnverkehrsunternehmen ALEX.

Die DB Netz AG als Betreiber des Schienennetzes ist grundsätzlich berechtigt, für eine zusätzliche Trassennutzung auf dem Schienennetz ein Trassenentgelt zu erheben. Wird allerdings aufgrund einer Streckenstörung z.B. eine Umleitung erforderlich, entstehen dem betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) keine zusätzlichen Trassenkosten. Dem EVU wird das Trassenentgelt für den ursprünglich vereinbarten Weg in Rechnung gestellt (auch wenn für das EVU aufgrund der Umleitung ggf. ein höherer Trassenpreis entstehen würde). Darüber hinaus hat die DB Netz AG unter Berücksichtigung der Belange der betroffenen EVU alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen, im Störungsfall zu normalen Betriebsbedingungen zurückzukehren.

Sehr geehrter Herr Grebenstein, ich hoffe, dass Sie künftig überwiegend ohne Verspätungen im Eisenbahnbetrieb Ihre Ziele erreichen und mit dem Kundeservice der Deutschen Bahn AG und den nichtbundeseigenen Eisenbahnen zufrieden sind.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Dr. Peter Ramsauer

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