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Peter Ramsauer
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Frage von Heike V. •

Frage an Peter Ramsauer von Heike V. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Bundesverkehrsminister Ramsauer,

in Ihrem heute in der Sonntag Aktuell veröffentlichten Interview bestätigen Sie, dass die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm derzeit auf ihren betriebs- und volkswirtschaftlichen Nutzen neu überprüft wird.

Dazu möchte ich gerne wissen, ob wieder - wie bei der letzten Berechnung - mit 40 schnellen, leichten Güterzügen pro Tag kalkuliert wird, die es nicht gibt und die es auch in Zukunft nicht geben wird (selbst die Bahn sieht anscheinend keinen Bedarf für diese Züge).

Die Stuttgarter Zeitung hatte vor kurzem berichtet, dass genauso Bund und Bahn auf der Strecke Nürnberg-Ingolstadt-München mit 90 Güterzügen die Strecke "schöngerechnet" hatten - und dass dort heute nicht einer fährt.

Eine solche ´Prognosenoptimierung´ würde bei den Bürgern sicher auf große Empörung stoßen. Ich fände es ehrlich gesagt skandlös.

Besten Dank im voraus für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

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Sehr geehrte Frau Voß,

wie Sie richtig darlegen, ist geplant, dass auf der Neubaustrecke (NBS) Wendlingen - Ulm auch Güterverkehr betrieben wird. Allerdings sind aufgrund der Längsneigung nur "leichte und schnelle" Güterzüge vorgesehen. Vorhabenträger der NBS ist die DB Netz AG.

Nach Angaben der DB Netz AG wird davon ausgegangen, dass Güterzüge im Regelbetrieb mit max. 400 m Länge und 1000 t Masse und einem sehr hohen Anteil (95%) von Waggons mit Scheibenbremsen auf der Strecke verkehren. Im Planfeststellungsverfahren wird von 40 Güterzügen pro Tag ausgegangen. Längere Züge sind technisch möglich.

Ihre Aussage, dass es die leichten Güterzüge nicht gebe und geben werde, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Hinsichtlich Masse und Zuglänge sind Containerzüge im Rahmen der vorgenannten Werte durchaus nicht unüblich. Ich bin allerdings überzeugt davon, dass bis 2025 auch für den geforderten hohen Anteil der Waggons mit Scheibenbremsen eine Lösung gefunden werden wird.

In der jetzt laufenden Bedarfsplanüberprüfung wird folgerichtig unterstellt, dass Güterverkehr unter den vorgenannten Einschränkungen möglich ist. Konkrete Zugzahlen für das Prognosejahr 2025 lassen sich aber derzeit noch nicht nennen, da die entsprechenden Arbeiten zur Verkehrsumlegung in diesem Bereich noch laufen. Die Zugzahlen, die sich im Planfall zur NBS ergeben, können also von den genannten 40 Zügen nach oben oder nach unten auch deutlich abweichen. Erlauben Sie mir noch einen abschließenden Hinweis: Bei der Bedarfsplanüberprüfung geht es um eine gesamtwirtschaftliche (volkswirtschaftliche), nicht aber betriebswirtschaftliche Bewertung der Projekte.

Ich hoffe Ihnen mit dieser Antwort weitergeholfen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Ramsauer

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