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Frage von Tom B. •

Frage an Ottmar Schreiner von Tom B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Schreiner,

vielen Dank für Ihre Antwort vom 13.12.12., die allerdings wieder zum nachfragen einlädt:

Herrscht nicht in Deutschland nach wie vor anhaltende Massenarbeitslosigkeit? Auch das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen hat sich seit 2000 kaum verändert. Von Fachkräftemangel auf Teilarbeitsmärkten abgesehen, dessen Medienpräsenz zumindest den Gedanke an dahinter stehende Interessen wecken sollte, scheint das Problem, das die Debatte in den 70er und 80er Jahren rechtfertigte, unvermindert fortzubestehen.

Eben auch das Ziel, bessere Arbeit zu schaffen, macht doch eine gestärkte Verhandlungsposition von Gewerkschaften nötig, die sich über eine Arbeitszeitverkürzung erreichen ließe? Insofern erschließt sich die Verbesserung der Arbeit als alternatives Ziel nicht, eher als damit eng verbundenes Ziel.

Der Wunsch nach Vollzeitarbeit resultiert doch wahrscheinlich zum großen Teil aus einem geringen Lohn – Sie werden das aus Ihrer Praxis sicher differenzierter beurteilen können. Ich erinnere mich an Umfragen, die klar zeigten, dass viele Menschen bei besserer materieller Absicherung etwas weniger arbeiten wöllten. Eine Arbeitszeitverkürzung mit VOLLEM LOHNAUSGLEICH, die ja überhaupt der einzig diskutable Weg sein sollte, würde doch hier den Interessen der abhängig Beschäftigen nicht widersprechen?

Selbst der jetzige Stand der Massenarbeitslosigkeit ist - so scheint es - nur erreicht worden mit der Neuentstehung „sinnloser“ Arbeit, aus der Verfügbarkeit billigster Arbeitskräfte resultierend. Verknappung der Arbeitskraft könnte doch hier den Nebeneffekt der Auslese mit sich bringen, die eine mindeste Sinnhaftigkeit für die Beschäftigten sicherstellt.

Können Sie hier Ihren Standpunkt etwas genauer ausdifferenzieren? Die Abkehr von der Verteilungsfrage der Arbeit und die Fokussierung auf die Qualität der Arbeit erschließt sich bei den obigen Gedanken nicht so unmittelbar, wie Sie es formulierten.

Mit freundlichen Grüßen,

Tom Berthold

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