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Ottmar Schreiner
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Frage von Hans-Günther H. •

Frage an Ottmar Schreiner von Hans-Günther H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Schreiner,

ich bin zwar kein Sozialdemokrat, aber ich bewundere Ihre konsequente Haltung in politischen und sozialen Fragen.
Nun zu meiner Frage:
Ich bin zwar als Beamter privat versichert, aber warum müssen nur versicherungspflichtige Arbeitnehmer 10 Euro Arztgebühr pro Quartal bezahlen? Ich wäre aus Solidarität bereit, auch diese bezahlen. Diese könnte dann mit in die gesetzliche Krankenversicherunhg einfließen.

Mit freundlichem Gruß
Hans-G.Holzschuh

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Holzschuh,

vielen Dank für Ihre Frage und für Ihre netten Worte zu meiner Person.

Ich freue mich, dass Sie als Privatversicherter sich solidarisch mit den gesetzlich Versicherten erklären wollen. Allerdings bin ich der Meinung, dass wir hierfür einen grundlegenden Systemwechsel brauchen. In Deutschland muss man mittlerweile von einer Zwei-Klassen-Medizin sprechen, da sich die Gutverdienenden dem solidarischen System entziehen können und dafür auch noch bessere Leistungen in Anspruch nehmen können.

Die SPD hat im Jahr 2004 ihr Konzept für ein solidarisches und gerechtes Gesundheitssystem vorgestellt: Die solidarische Bürgerversicherung. Die wichtigsten Punkte dieses Konzepts sind die Aufhebung der Versicherungspflichtgrenze, die Ausweitung der Bemessungsgrundlage auf Kapitaleinkommen und Aufhebung der faktischen Trennung in Private und Gesetzliche Krankenversicherung. All diese Maßnahmen würden dazu führen, hohe Einkommen in stärkerem Maße einzubeziehen, wodurch Menschen mit geringerem Einkommen entlastet werden könnten.

Die aktuellen Reformbemühungen der Koalitionspartner bewirken allerdings keinen wirklichen Fortschritt hinsichtlich einer besseren medizinischen Versorgung der Bevölkerung und der Schaffung einer soliden Finanzierungsbasis. Aus diesem Grund werde ich mich weiter für ein gerechtes Gesundheitssystem einsetzen.

Deine Arztgebühr könntest du derweil natürlich spenden -- z.B. an eine der vielen Hospizinitiativen oder die medizinische Hilfe für Flüchtlinge.

Mit freundlichen Grüßen,

Ottmar Schreiner