Özlem Demirel
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DIE LINKE
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Frage von Stanislav S. •

Frage an Özlem Demirel von Stanislav S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Die Demokratiefrage ist die Geldfrage - die Geldfrage ist die Demokratiefrage.
Die gesamte Gesellschaft steckt in einer Systemkrise. Die sogenannten Reformen der letzten 20 Jahre haben zu einer ungeheuerlichen Reichtumsumverteilung von Arm zu Reich geführt. Die gegenwärtige Politik ignoriert die Probleme der Menschen. Die menschliche Existenz ist ohne Verwertbarkeit nichts wert. Der Mensch wird zum Abfallprodukt der Gesellschaft.
Der Weg aus der Krise liegt in einer konsequenten Demokratisierung der Gesellschaft - ob im Bildungssystem, in der Wirtschaft, in der Gesundheit oder im Finanzwesen.

Was werden Sie als zukünftige Landtagsabgeordnete konkret tun und eine konsequenten Demokratisierung der Gesellschaft voranzubringen?

Mit freundlichen Grüßen
Stanislav Sedlacik

Özlem Demirel
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Sedlacik,

ich bedanke mich bei Ihnen für Ihre Frage, die ich natürlich gerne beantworten möchte. Ich stimme Ihnen ohne wenn und aber zu, dass wir uns derzeit nicht nur in einer Finanzkrise befinden, wie uns das häufig erzählt wird, sondern in einer Systemkrise. Diese Krisen dieses Systems sind auch in der Vergangenheit immer nur dadurch kurzfristig überwunden wunden indem die Umverteilung von unten nach oben noch weiter verschärft worden ist. So wurde dann aber auch gleich wieder die Basis für die nächste Krise gelegt. Deshalb ist es jetzt so wichtig klar und deutlich zu sagen „Wir zahlen nicht für Eure Krise!“. Ich möchte nicht, dass schon wieder die Erwerbslosen, die ArbeiterInnen, die MigrantInnen, die Frauen, die jungen Menschen und die RentnerInnen für etwas bezahlen müssen, wovon sie nie profitiert haben.

Konkret heißt das für mich im Landtag, dass ich mich z.B. für einen Mindestlohn von 10 Euro bei der Vergabe aller öffentlichen Aufträge und für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst einsetzen werde. Ich werde mich im Landtag für eine Abschaffung der unmenschlichen Ein-Euro-Jobs engagieren sowie für gebührenfreie Bildung und für „Eine Schule für Alle!“ kämpfen und natürlich noch für vieles mehr. Eines ist aber ganz wichtig. Ich werde keine dieser Forderungen durchsetzen können, wenn sich nicht gleichzeitig ganz viele Menschen auch außerhalb des Landtages dafür engagieren. Deshalb werde ich einen großen Teil meiner Arbeit dafür aufwenden, außerparlamentarischen Protest zu unterstützen und mit aufzubauen. Nur mit einer starken Bewegung können wir dann auch anfangen über eine Alternative Gesellschaftsformen zu diskutieren, in der nicht das Geld regiert, sondern die Menschen wirklich demokratisch darüber entscheiden wie sie leben möchten.

Mit freundlichen Grüßen,
Özlem Alev Demire

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