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Frage von Franz M. •

Frage an Norbert Geis von Franz M. bezüglich Familie

Guten Tag Herr Geis,

ich beziehe mich auf Ihre Antwort zur Frage von Herrn B. (05.03.13).
Hier schreiben Sie unter anderem "Es ist nun einmal so, dass aus der Beziehung von Mann und Frau Kinder hervorgehen, nicht aber aus der Verbindung zwischen gleichgeschlechtlichen Menschen[...]Wenn wir aber auch diese Lebensform mit der gleichgeschlechtlichen gleichstellen, erfüllen wir nicht mehr den Auftrag des Staates, die Ehe unter den besonderen Schutz zu stellen."

Ich bitte hier um eine genauere Erklärung. Ich denke, ich verstehe Sie richtig, dass Sie gegen die rechtliche Gleichstellung der Homo-Ehe eintreten, weil Sie insbesondere die Entscheidung, Kinder zu zeugen, fördern wollen!? Dieses Motiv für sich halte ich durchaus für gut und richtig. Mir erschließt sich jedoch nicht, wie eine ablehnende Haltung zur Homo-Ehe die Geburtenzahlen anheben soll. Schließlich wird sich dadurch kaum ein Homosexueller dazu entschließen, ein Kind auf natürlichem Wege zu zeugen.
Ebenso wird sich durch eine Gleichstellung der Homo-Ehe kaum ein heterosexuelles Paar dazu entschließen, nicht zu heiraten oder keine Kinder zu zeugen.
Ergo führt eine rechtliche Gleichstellung der Homo-Ehe in meinen Augen weder zu einer höheren, noch zu einer niedrigeren Geburtenrate. Daher kann ich Ihrem Argument an dieser Stelle nicht folgen.

Ist es nicht eher so, dass oftmals händeringend nach liebevollen, fürsorglichen Adoptiveltern gesucht wird für Kinder, die ansonsten im Heim aufwachsen würden? Ein Adoptivrecht für Homosexuelle Paare könnte hier für Entspannung sorgen. Mir ist ferner nicht ersichtlich, weshalb homosexuelle Paare schlechtere Eltern sein sollten als heterosexuelle Paare. Können diese nicht genauso fürsorglich und liebevoll sein? Internationale Studien belegen, dass Kinder, die von gleichgeschlechtlichen Paaren adoptiert wurden nicht schlechter aufwachsen, als Kinder, die von gemischtgeschlechtlichen Paaren adoptiert wurden.

Mit freundlichen Grüßen
Franz Müller

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Müller,

haben Sie vielen herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Niemand möchte in Abrede stellen, dass Homosexuelle selbstverständlich auch liebevolle Eltern sein können. Es geht auch überhaupt nicht darum, andere Lebensformen zu diskriminieren. Das steht uns gar nicht zu.

Es geht aber darum, dass wir die Lebensform, nämlich die Ehe, in der die überwiegende Mehrheit unserer Gesellschaft lebt und aus der mehrheitliche auch Kinder hervorgehen, schützen. Wenn wir diese Lebensform mit der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft gleichstellen, so müssten wir in der Folge dann auch andere Lebensformen, wo z.B Geschwister zusammenleben, rechtlich gleichstellen. Das wäre die logische Folge. Dies aber wäre allein unter finanziellen Gesichtspunkten nicht darstellbar.

Was die Adoption angeht, so möchte ich auch hier nicht in Abrede stellen, dass Kinder auch in einer solchen Partnerschaft die nötige Fürsorge erfahren. Feststeht aber auch, dass es weitaus weniger Kinder gibt, die zur Adoption freigegeben werden, als Eltern, die ein Kind adoptieren möchten. Insofern ist auch dieser Punkt in der Diskussion diskutabel.

Mit freundlichen Grüßen

Sandra Balz M.A.
wiss. Mitarbeiterin
Büro Norbert Geis MdB