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Norbert Geis
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Frage von Martin W. •

Frage an Norbert Geis von Martin W. bezüglich Gesundheit

Sie haben bei der TV Sendung "Studio Friedman" folgenden Satz gesprochen:
„Kondome vermehren das, was Aids auslöst, nämlich Promiskuität. Die Ursache für Aids ist nämlich, dass einer von Bett zu Bett springt.“

Zusätzlich brachten sie die These in Umlauf, dass 5% aller Kondome fehlerhaft seien:

„Das heißt, wenn ich einem empfehle, Kondome zu nehmen, dann muss er immer damit rechnen, dass er zu fünf Prozent sein Todesurteil bekommt“

Nach dem letzten Warentest Test kam es bei 24500 Kondomen zu zweien, die Löcher hatten - also einer Fehlerquote von unter 0.01%. Was natürlich ein Beleg dafür ist, dass Kondome sehr wohl (vergleichsweise) sicher seien.

Da die von ihnen genannte Zahl natürlich 500x höher ist, wüsste ich gerne woher sie diese Information nehmen. Eine Fehlerquote von 5% wäre nämlich in meinen AUgen das aus für Kondome als Verhütungsmittel und Schutzmaßnahme gegen AIDS..
Wären sie bereit hier kurz darzulegen, woher sie ihre Zahlen nehmen?
Weiter wüsste ich gerne, wieso das Risiko von AIDS steigt je aktiver das Sexualleben ist. Schützt man sich mittels Kondomen ist das ganze nach bisherigem unkenntnisstand sehr sicher - da man bei einer Fehlerquote von .01% bei Kondomen einige tausend Sexualpartner hätte haben müssen um eine reale Chance auf AIDS trotz Kondomen haben zu können oder unglaublich viel Pech.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Wind,

sicherlich kann man mittels Kondomen das Risiko verringern sich mit dem HI-Virus anzustecken. Jedoch wäre es fatal zu behaupten, dass Kondome umfassenden Schutz bieten und damit Promiskuität risikofrei würde. Kondome weisen de facto eine Fehlerquote auf. Die Zahl, die Sie nennen, bezieht sich nur auf das Material, welches unter Laborbedingungen getestet wird. Dabei wird das Risiko einer falschen Handhabung und einer Übertragung via Blut oder Schleimhäute während des Geschlechtsverkehrs nicht beachtet. Die Realität beispielsweise in Afrika sieht meist anders aus.

In der Enquete Kommission des Deutschen Bundestages für AIDS wurde jedenfalls von einer Fehlerquote bei Kondomen von 5-10% gesprochen. Es mag sein, dass das Material der Kondome seither verbessert und die Fehlerquote abgesenkt wurde. Die Fehlerquelle Mensch und damit ein nicht unerhebliches Restrisiko besteht jedoch nach wie vor. Folglich halten sich trotz massiver Werbekampagnen die Erfolge der Aidsbekämpfung vor allem in Afrika in engen Grenzen. Deswegen halte ich es für trügerisch, den Menschen zu suggerieren, dass Kondome 100%ig schützen. Darauf wollte ich hinweisen. Partnerschaftliche Treue und monogame Beziehungen bieten immer noch den besten Schutz gegen das HI-Virus.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Geis MdB