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Frage von Guido F. •

Frage an Norbert Geis von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Geis,

sicherlich kann Cannabiskonsum mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein. Jedoch zeigen verschiedene Studien, dass Alkohol in jeder Hinsicht eine weitaus gefährlichere Droge ist (vgl. http://tinyurl.com/DroRan2 , http://tinyurl.com/35rhl35 , http://tinyurl.com/3azcw6w , http://tinyurl.com/2jmp5r ).
Dr. Nicole Krumdiek von der Universität Bremen stellte in einer Metaanalyse zudem fest, "[...] dass auch ein langfristiger Konsum von Cannabisprodukten nicht zu groben kognitiven Defiziten führt. Und auch massive Beeinträchtigungen des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeit und der kognitiven Funktionen, wie man sie bei chronischem schwerem Alkoholkonsum findet, [...] in der Form einem übermäßigen Cannabisgebrauch ebenfalls nicht zuzuschreiben" sind (vgl. http://tinyurl.com/Krumdiek ).
Warum halten Sie es bei der tödlichen Droge Alkohol nicht für nötig, Jugendliche vor den Gefahren des Konsums zu schützen, indem Sie erwachsene Konsumenten strafrechtlich verfolgen, obwohl Sie es beim erheblich weniger schädlichen Cannabis für unabdingbar halten?

In den letzten Jahren zeigten mehrere Untersuchungen, dass Strafverfolgung keinen Einfluss auf die Konsumverbreitung ausübt und der "Krieg gegen die Drogen" gescheitert ist (vgl. http://tinyurl.com/3pwvqck , http://tinyurl.com/4xraorp , http://tinyurl.com/WHO-WMHS , http://tinyurl.com/BF-GCCR ).
Wieso halten Sie Strafverfolgung gegen Cannabiskonsumenten dennoch für sinnvoll und verhältnismäßig?

Was lässt Sie eigentlich glauben, dass ein Rückgang des Cannabiskonsums bei den 12- bis 17-Jährigen zwischen 2004 und 2010 auf das strafbewehrte Verbot zurückzuführen ist, das Verbot besteht doch schließlich bereits seit Beginn der 1970er?

Den Verweis auf einen gestiegenen THC-Gehalt entlarvt Dr. Krumdiek in ihrer bereits genannten Arbeit übrigens als in sich unschlüssiges und konstruiertes Argument.
Wodurch genau bedingt ein gestiegener THC-Gehalt I.E. ein höheres Risiko?

Freundliche Grüße
Guido Friedewald

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Friedewald,

nochmals: Aus dem offensichtlichen Schaden, der durch Alkoholmissbrauch entsteht, erwächst sicherlich kein logischer Zwang Drogen zu legalisieren und Jugendliche damit noch mehr gesundheitlichen Gefahren auszusetzen. Diese Kausalkette klingt ebenso absurd, wie Ihre Unterstellung, ich würde es nicht für nötig halten Jugendliche vor Alkoholmissbrauch zu schützen. Die vielfältige Aufklärungs- und Präventionsarbeit, die z.B. die Bundes- und die Landesregierungen in Zusammenarbeit mit den Krankenversicherungen auf diesem Gebiet leisten, unterstütze ich ausdrücklich.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Geis MdB