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Nathalie Sanchez Friedrich
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Frage von Jonas B. •

Was muss/soll sich für die junge Generation (Kinder/Jugendliche) verändern ?

Sehr geehrte Frau Friedrich

Ich bin 20 Jahre jung und in Ausbildung zum Erzieher. Daher liegt mir die Zukunft unserer nachfolgenden Generationen sehr am Herzen.
Daraus ergibt sich mal generell die Frage: Wieso sollte man Ihnen die Stimme geben, wofür stehen sie ?

Ebenso finde ich wichtig zu wissen wie sie zu diesen Fragen stehen.

- Wie schafft man es das Kinder wieder mehr Zeit mit ihren Eltern haben (z.B. 4 Tage Arbeitswoche)?
- Was würden sie tun um den sozialen Beruf attraktiver zu machen? (Für Männer, Finanzierung,etc)
- In welchem Rahmen sollen die jungen Menschen Partizipation erfahren und Austausch mit anderen / Wie soll dieser gefördert werden? (z.B Jugendtreffs, Vereine,etc) - Problematik: unterschiedliche Möglichkeiten, Abhängig vom Umfeld (ÖPNV-Netz, Digitalisierungs Finanziell,etc.)

Ich hoffe sie verstehen ein wenig was ich meine. Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank. Viel Glück beim Wahlkampf.

Mit freundlichen Grüßen:

Jonas Bauer

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Antwort von
dieBasis

Sehr geehrter Herr Bauer,

vielen Dank für Ihre Fragen.

Vielleicht beginne ich mit einer Frage an Sie: in welchem Staat möchten Sie leben?

dieBasis steht mit ihren vier Säulen (Freiheit, Achtsamkeit, Machtbegrenzung, Schwarmintelligenz) für Selbstermächtigung, Eigenverantwortung und für den konsequenten Einsatz von basisdemokratischen Werkzeugen auf allen Ebenen der Politik. Hierzu zählen u.a. Volksbefragungen, Volksbegehren und Volksentscheide. Bei dieBasis behalten Sie Ihre Stimme - mit direkter Demokratie und aktiver politischer Teilhabe – auch nach der Wahl. 

Wir wollen den Mittelstand stärken und stehen den Lehren von Hayek (Soziale Marktwirtschaft) nah. Viele Arbeitsplätze ergeben viele Chancen für junge Menschen. Der Mittelstand ist der Träger unserer Demokratie, bildet die meisten Lehrlinge aus und beschäftigt viele Millionen Arbeitnehmer. Und er ist, da breit gestreut, krisensicher!

Wir wollen, das jeder Bürger auch nach dem Wahltag seine Stimme behält. Dafür brauchen wir am Wahltag Ihre Stimme.

Was sich für die junge Generation verändern soll? Wir meinen, Eigenverantwortung und Selbstermächtigung sind die „Schlüssel“. Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst füdiese Welt. (Gandhi)

 

Zu Ihren konkreten Fragen:

Mehr Zeit mit der Familie.

Wir haben in Deutschland Tarif-Autonomie. Das bedeutet, dass die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer, vertreten durch Verbände – Gewerkschaften die Arbeitsbedingungen aushandeln. Diese Tarifverträge sind oft besser, als die gesetzlichen Vorgaben (Mindeststandards), z. B. Mehr Urlaub, kürzere Arbeitszeit, höhere Gehälter.

Leider wurde die Macht der Gewerkschaften durch die Alt-Parteien ausgehöhlt. Es gibt zu viele befristete Arbeitsverträge (prekäre Arbeitsverhältnisse) oder Auslagerungen an Sub-Unternehmer. Auch wurden Gewerkschaften immer politischer und haben ihre eigentliche Aufgabe (Arbeitnehmer-Vertretung) vernachlässigt. Es wäre Sache der Mitglieder, diese zur Ordnung zu rufen, was natürlich in in Zeiten der Vollbeschäftigung leichter ist, als in Zeiten mit hoher Arbeitslosigkeit. In den 70ern hatten wir 6 Tage-Woche und 60 Stunden wöchentliche Arbeitszeit. Heute haben wir das fast wieder, weil viele mit einem Job allein nicht mehr auskommen. Mehr Zeit für Familien kann es also nur geben, wenn das Einkommen auch ein Auskommen bedeutet. Dazu benötigt man eine stabile Währung, wenig Inflation und erschwingliche Preise für Grundbedürfnisse.

 

Soziale Berufe attraktiver machen.

Politiker in Rundfunkräten bekommen hohe Aufwandsentschädigungen; ein freiwilliger Feuerwehrmann bezahlt das Benzin von seiner Wohnung bis zur Feuerwache selbst. Berufspolitiker sind heute in erster Linie Selbstversorger! Das wollen wir abstellen.

Bei uns sind viele junge Menschen aus sozialen Berufen Mitglied, die ihre Probleme gut erläutern können. Schwere körperliche Tätigkeiten, Schichtdienst, psychische Belastung usw. Dem müssen wir Rechnung tragen. Bessere Vergütung, mehr Erholung, frühere Verrentung aber vor allem, wesentlich mehr Anerkennung. Konkret könnte ich mir vorstellen, Freikarten für Schwimmbäder, Sportstudios, Kinos, Theater oder Veranstaltungen zu vergeben, damit diesen schweren Aufgaben eine geistige und körperliche Erholung gegenüber steht.

 

Partizipation junger Menschen / Austausch mit anderen.

Für mich beginnt Partizipation bei einem freien, vielfältigen und demokratischen Bildungswesen, dass sich an der Förderung des individuellen Menschen orientiert. Insofern werde ich mich u.a. auch für die Umsetzung von Freilerner-Projekten einsetzen, so wie sie in Köln bereits gestartet sind. Wir setzen auf das Ehrenamt, wie Sportvereine, Clubs, Lese-Zirkel, Wandervereine, Jugend-Austausch (Schüler-Austausch) mit anderen Ländern (Finanzierung durch den Staat), generationsübergreifende Begegnungsstätten usw.. Organisationen wie die DLRG suchen händeringend Nachwuchs. Jugendfeuerwehren stehen Kindern ab 8 Jahren offen. Das THW technische Hilfswerk oder Rote Kreuz könnte auch eine Jugend-Organisation aufbauen. Ich könnte mir auch Praktika auf Bauernhöfen oder in Tiergärten vorstellen, alles auf freiwilliger Basis natürlich. Finanzielle Zuschüsse für Fahrt und Verpflegung dürften für eine reiches Land wie Deutschland kein Hindernis bedeuten. Treffpunkte für junge Leute (Tanz-Café – Disco-Abend) und Ansprechpartner (Sozialarbeiter) sollte es in allen größeren Ortschaften geben. Internet-Vereine oder Projekt-Gruppen wären zeitgemäß.

 

Lieber Jonas Bauer, es gibt keine einfachen Lösungen und Antworten auf komplexe Themen. Wir müssen mutig sein im Denken – aber nie das Zweifeln aufgeben. Politik darf nicht einer Clique von Berufspolitikern vorbehalten sein, sondern muss von einer breiten Masse getragen werden. Viele bringen sich bei uns ein, wir nennen das “Schwarmintelligenz“.

Wir freuen uns über jeden Menschen, der Fragen stellt, besonders, wenn er noch jung ist. Vorziehen würden wir natürlich eine Beteiligung, denn Freiheit bedeutet, sich für etwas entscheiden zu können, Demokratie bedeutet, diese Entscheidung zu akzeptieren.

Ich wünsche Ihnen für Ihre Ausbildung alles Gute. Ihr Beruf bietet Ihnen in der Zukunft die Chance, Ihren Schutzbefohlenen das Selbstdenken zu lehren, und ihnen beizubringen, sich breit gestreut zu informieren und gegen Beeinflussung von allen Seiten zu schützen.

 

Herzliche Grüße
Nathalie Sanchez Friedrich