Nascha Marie Staffl
FAMILIEN-PARTEI
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Frage von Rudolf J. •

Frage an Nascha Marie Staffl von Rudolf J. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Staffl

Was für eine Meinung habe Sie über die Problematik bei Scheidungskinder, die von den Vätern fern gehalten werden, und welche Möglichkeiten der Hilfe sehen Sie? Nur eine gesetzliche Änderung reicht nicht aus, um wirklich die Rechte als Vater wahr zu nehmen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

R. J.

Antwort von
FAMILIEN-PARTEI

Sehr geehrter Herr Janzen,

Während Sie diese Frage stellten, befand ich mich gerade auf der Heimreise von einer Veranstaltung im Bayerischen Landtag genau zu diesem Thema ("PAS"), an der ich zusammen mit unserem "Bayerischen Arbeitskreis Jugendämter/SGB8" teilgenommen habe, weil dies eins der wichtigsten Themen unseres Landes ist.

Das gemeinsame Sorgerecht, welches nun endlich auch für unverheiratete Väter durch das Bundesverfassungsgericht auf den Weg gebracht wurde und nun endlich durch Bundestag und Bundesrat im Interesse der Kinder und zugunsten zumeist verantwortungsbewusster Väter vernünftig in praktisch anwendbare Gesetze umgesetzt werden muss, ist in Wirklichkeit nicht nur das Recht der Eltern - gleichgültig ob verheiratet oder unverheiratet - sondern insbesondere eine Eltern-Pflicht auf Übernahme und Umsetzung der elterlichen Verantwortung für das gemeinsame Kind.

Bundestag und Bundesrat haben bei der Schaffung der gesetzlichen Grundlagen die Pflicht darauf zu achten, dass es nicht wieder ein zahnloser Papiertiger wird, der einseitig Macht über den anderen Elternteil und andere fachfremden Interessen fördert.

Da jedes Kind für seine gesunde körperliche, seelische und geistige Entwicklung sowohl eine mütterliche (weibliche) als auch eine väterliche (männliche) Bezugs- und Vertrauensperson braucht, welche ihm zudem in der UN-Kinderschutzkonvention zugesprochen und garantiert ist, verbietet sich bei jeder Trennung und Scheidung ein Kampf ums Kind und insbesondere ein Fernhalten des sekundär betreuenden Elternteils (meist des Vaters) durch das primär betreuende Elternteil (meist die Mutter) für verantwortungsvolle Eltern von selbst. Wer sein Kind als Waffe gegen den anderen Elternteil in Geiselhaft nimmt und gegen den anderen Elternteil instrumentalisiert und missbraucht, handelt dem Kind gegenüber rücksichtslos und unverantwortlich.

Da viele Eltern im Hasserfüllten Streit um Kind und Frühstücksbrettchen zu vergessen scheinen, was sie ihren eigenen Kindern damit antun, ist eine am Wohl des Kindes orientierte Neuregelung des Scheidungsrechts analog zum "Kochemer Modell" dringend erforderlich:

Beiden Eltern soll insbesondere eine fachlich qualifizierte Beratung (Mediation) anzubieten sein, die sofort nach der Trennung einzusetzen hat. Ziel dieser Beratung muss es sein, beiden Eltern das Recht der Kinder und die Pflicht der Eltern auf direkten, regelmäßigen und unmittelbaren Kontakt zum jeweils anderen Elternteil bewusst zu machen. Dabei wäre es dem Wohl des Kindes dienlich, würden sich die Vertreter des Jugendamts in Ausübung ihres Auftrags wieder verstärkt als Partner und Unterstützer der leiblichen Eltern und nicht als deren Kontrahenten positionieren, um auf lange Sicht - soweit möglich - das Vertrauen der Eltern in das Handeln der Institutionen zurückzugewinnen.

Spätestens im ersten Familiengerichtstermin hat der Familienrichter beiden Eltern die Verpflichtung an Eides statt abzuverlangen, dieses Recht des Kindes zu garantieren und alles zu unterlassen, was den Kontakt und das Vertrauen zum jeweils anderen Elternteil beeinträchtigt.

All dies betrifft Fälle, in denen es bereits zur Trennung bzw Scheidung gekommen ist. Als "Radikale Partei der politischen Mitte" (lat.: "radix" = Wurzel; radikal= an der Wurzel angehend) wünscht die Familien-Partei jedoch eine Lösung, die viel weiter unten an der Wurzel des Übels ansetzt, nämlich die Bedingungen für die Familien so zu verbessern, dass alle Trennung und Scheidung fördernden Einflüsse nicht mehr von aussen auf die Familien einwirken.

Für die Familien-Partei Deutschlands ist Art. 6 des Grundgesetzes erst dann erfüllt, wenn die Familien darauf vertrauen können, dass kein Gesetz in der Bundesrepublik Deutschland bestand haben kann, das die Familien - gleichgültig ob verheiratet oder unverheiratet - einseitig benachteiligt und damit den Trend zu Trennung und Scheidung fördert.

Die Familien-Partei Deutschlands setzt sich dafür ein, dass der Stellenwert der Kinder deutlich erhöht wird und die Gesellschaft als Ganzes die Eltern bei der Versorgung, Erziehung und Betreuung der Kinder unterstützt.

Die derzeitige Familienpolitik macht es den Eltern schwer, ihren zuvörderst obliegenden Pflichten gegenüber ihren Kindern nachzukommen. Kinder kosten Zeit, Geld und Kraft. Vernachlässigung von Kindern und familiären Beziehungen sind nicht selten eine Folge des wirtschaftlich zunehmenden Zwangs zur vollen Berufstätigkeit beider Elternteile.

Auch die Regelung des Kindesunterhaltes ist im Trennungsfall kein Streitpunkt mehr, wenn bei allen Kindern vom Staat ein angemessenes Erziehungsgehalt gezahlt wird und die existenziellen Kinderkosten übernommen werden. Weiterhin ist es der Familien-Partei Deutschlands wichtig, dass keinem Elternteil elterliche Pflichten ohne elterliche Rechte auferlegt werden können.

Um Wiederholungen zu vermeiden, möchte ich Sie auch auf meine hier veröffentlichte Antwort an Herrn Mühlbauer verweisen, die mir im Wahlkreis Main-Tauber gestellt wurde.

Mit freundlichen Grüßen

Nascha Staffl