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Michael Pardon
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Frage von Margrit B. •

Frage an Michael Pardon von Margrit B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Michael Pardon,
die WASG und die LInkspartei.PDS wollen nach Lafontaine und Gysi im Jahre 2007 eine LInkspartei bilden.
Ist Ihre Kandidatur als WASG Berlin nicht eine Mogelpackung, die dem Wähler zusätzliche Stimmen für die LInke bringen soll ?
Wie schätzen Sie den von mir beschriebenen Prozess der Parteibildung ein ?
Muß sich die Bundestagsfraktion "Die Linke" nicht auflösen?

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Antwort von
WASG

Sehr geehrte Frau Berndt,
so wie Sie den Prozess zur Bildung einer Linkspartei beschreiben wird er sicher nicht stattfinden. Die von Ihnen genannten Akteure sind wichtige Motoren in ihren Parteien für den gewollten Parteibildungsprozess. Es geht um die Schaffung einer starken Linkspartei in Deutschland, um der gesamtgesellschaftlichen Schieflage (Sozialabbau, Armut per Gesetz, Verarmung der "Mittelschichten", Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums von unten nach oben, von arm nach reich, unsinnige Rüstungs-und Militärausgaben usw.) mit einer gewichtigen Stimme in den Parlamenten und außerhalb entgegenwirken zu können. Die Parteien mit einem linken Politikansatz wie WASG oder PDS (übrigens verstehen sich sogar die SPD oder die Grünen als "linke" Parteien ?!- wohl in Bezug auf CDU oder FDP)werden der Kern dieser "Neuen Linken" in Deutschland sein. Und es werden weitere linke Kräfte hinzukommen. In der Auseinanderseitzung zwischen Kapital und Arbeit bedarf die Arbeit eben starker Partner. U.a. sin d deshalb in der WASG viele Gewerkschafter politisch beheimatet.
Der eigenständige Wahlantritt der WASG in Berlin ist sicher keine Mogelpackung. Leider hat die "Kuschelpolitik" der PDS-Führung in Berlin (Rot-Rote-Regierung) zur immer neoliberaler agierenden SPD (vgl. Hartz IV ff., Gesundheit, Bildung) zu einer stärkeren sozialen Schieflage geführt. Dies kann die linke Partei WASG nicht akzeptieren. Wir kämpfen um 100% sozial, d.h. es geht sozial oder nicht.
Die WASG kämpft um Stimmen von sozial bewußten BürgerInnen. So z.B. auch um die, die wegen deren Versagens diesmal die PDS nun nicht wählen. Einigen PDS-Wählern wird durch die Informationspolitik der WASG (s.a. unsere Internetseite www.wählt-wasg.de)klar, dass es eine wählbare Alternative gibt, die WASG. Wir helfen letztlich auch der PDS zurück zu ihren Wurzeln.
Und die Linksfraktion im Bundestag muß sich m.E. nicht auflösen. Dies ist ja bekanntlich auch rechtsstaatlich abgesichert. Die Berliner PDS (-Führung) wird hoffentlich auch unter dem Druck der Wahlergebnisse wieder zu einer klaren linken, sozialen Politik zurückfinden und gemeinsam mit den anderen Linken den Widerstand gegen die neoliberale Politik in Deutschland zu Lasten des Gemeinwohls verstärken. Ich hoffe, Ihnen einige Aspekte dieses komplizierten Prozesses aufgezeigt zu haben und stehe gerne für umfänglichere Diskussionen zur Verfügung.

Freundlichst
Michael Pardon