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Michael Kaus
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Frage von Gotthilf K. •

Was macht ein Sozialkompetenztrainer im Allgemeinen? Und welche Aspekte dieses Berufs könnten und sollten insbesondere durch Ihre Person in der künftigen Landespolitik wirksam gemacht werden?

Sehr geehrter Herr Kaus,

laut den amtlichen Wahlbekanntmachungen im Amtsblatt der Stadt Leverkusen vom 06. April 2022 (Download-URL: https://www.leverkusen.de/rathaus-service/downloads/rathaus/amtsblatt/Amtsblatt_Nr._21_vom_06.04.2022.pdf ) üben Sie den Beruf eines Sozialkompetenztrainers (siehe auch URL: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Training_sozialer_Kompetenzen ) aus. Mich und wohlmöglich auch andere Wahlberechtigte würde es interessieren, welchen Anteil Ihre Berufswahl für Ihre jetzige Wahlbewerbung gehabt hat und welche Ihrer beruflichen Schwerpunkte, Kenntnisse und Erfahrungen im Falle Ihrer Wahl in den Landtag durch Sie in der künftigen Landespolitik nutzbringend zur Wirkung gebracht würden?

Mit freundlichen Grüßen

Gotthilf K.

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Antwort von
dieBasis

Sehr geehrter Herr. K.
Ich bitte vorab die verspätete Antwort zu entschuldigen, das ist normalerweise bei mir nicht üblich.

Da ich mich seit fast 13 Jahren im Schulsystem bewege, sind mir die Baustellen in der Bildung, sowie im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, leider sehr gegenwärtig.

Wir brauchen dringend eine Reform des Schulsystems, bei dem die Klassen auf (optimalerweise) ca. 20 Personen verkleinert werden, und gleichzeitig eine enorme Aufstockung des Lehrpersonals, damit eine individuelle und gezielte Förderung überhaupt möglich ist.
Im aktuellen System sind maximal zwei Lehrkräfte für durchschnittlich 25-33 Schülerinnen und Schüler verantwortlich. Bei allem Engagement ist es utopisch, unter diesen Umständen durchgängig einen bildungsfördernden Unterricht zu gewährleisten.

Kinder haben Talente und Kompetenzen, und sie sind durch ihren Entdeckergeist von Natur aus lernwillig. Wir müssen diese Ressourcen endlich wieder aktivieren und unterstützen, und zwar durch gehirngerechtes Lernen. 
Lehrkräfte müssen unterstützt werden, neue Lehr- und Lernmethoden zu finden, zu entwickeln und anwenden zu dürfen.
Anstatt eines starren Lehrplans, der sehr viel Individualität unterbindet, sollte es Lernziele geben, die sich am Potenzial und den Kompetenzen der Kinder ausrichten.  

Für all das ist es ebenso wichtig, dass die räumliche Voraussetzungen endlich auf ein Niveau gebracht werden, dass dem Jahr 2022 entspricht. Marode Sanitäranlagen, Heizungen, die teilweise nicht regelmäßig funktionieren und sanierungsbedürftige Gebäude sind für ein lernförderndes Klima einfach absolut kontraproduktiv.

Ich würde und werde mich dafür einsetzen, dass einem, wenn nicht sogar dem wichtigsten Punkt in unserer Gesellschaft, nämlich der Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen, endlich die Aufmerksamkeit und die nötige finanzielle und personelle Unterstützung erteilt wird, die schon lange eine absolute Selbstverständlichkeit sein sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Kaus