Marlene Cieschinger vor dem Rathaus Charlottenburg
Marlene Cieschinger
PIRATEN
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Frage von Sabine B. •

Frage an Marlene Cieschinger von Sabine B. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Cieschinger,

der beständige Ausbau der Wilmersdorfer Straße sowie der Bau der Arkarden hat zu einer enormen Zunahme des Verkehrs durch Besucher der Einkaufsstraße in den anliegenden Straßen (Schillerstr., Goethestr., Pestalozzistr., Krumme Str. etc.) geführt. Die Anwohner werden durch Lärm und Abgase der parkplatzsuchenden Besucher belästigt, die (Schul)Kinder durch rücksichtslose Autofahrer gefährdet. Was gedenkt Ihre Partei hinsichtlich einer Reduzierung der Verkehrsbelastung durch Besucher der Einkaufsstraße rund um die Wilmersdorfer Straße zu unternehmen? Ist es vorstellbar, die Zone zu einer reinen Anwohnerzone umzugestalten? Oder haben Sie andere Ideen, die Sicherheit der Kinder wieder zu gewährleisten und die Wohnqualität wieder herzustellen?

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Bretschneider

Marlene Cieschinger vor dem Rathaus Charlottenburg
Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrte Frau Bretschneider,

Ihre Frage wird sicher von vielen Anwohnerinnen und Anwohnern der Wilmersdorfer Straße geteilt und ich danke Ihnen dafür. Ich wohne selbst in einer Seitenstraße der Wilmersdorfer Straße, im nördlicheren Bereich, und bin in den letzten Jahren schon dreimal an Samstagen, wenn der Verkehr besonders stark ist, beinahe überfahren worden und verstehe Ihr Anliegen sehr gut.

Einerseits ist die zunehmende Attraktivität der Wilmersdorfer Straße natürlich erfreulich, insbesondere für den dortigen Einzelhandel. Wir, die wir in der Gegend wohnen, erfreuen uns kurzer Wege beim Einkaufen, allerdings mit den, von Ihnen genannten, Nachteilen.

Um hier Abhilfe zu schaffen, fordert DIE LINKE. Charlottenburg- Wilmersdorf, dass Tempo 30 für alle Nebenstraßen gilt und eine Ausweitung von verkehrsberuhigten Zonen. Dies schafft mehr Sicherheit im Verkehr, vermindert umweltschädliche, gesundheitsgefährdende Abgase sowie Lärm und spart schließlich, auf längere Sicht, Kosten für den Straßenunterhalt.

Ebenfalls setzen wir uns für einen Ausbau von Radwegen, und auch die Pflege der vorhandenen, ein. Um den Umstieg auf dieses umwelt- und klimafreundliche Verkehrsmittel weiter zu erleichtern, sind wir für die Aufstellung von mehr Fahrradständern, und zwar die speichenschonenden, sogenannten Kreuzberger Bügel, möglichst mit Dach.

Den Autoverkehr aus der Umgebung der Wilmersdorfer Straße völlig verbannen zu wollen, ist illusorisch, ihn zu vermindern oder weiträumiger zu verteilen, allerdings mehr als wünschenswert. Auch Menschen, die etwas entfernter wohnen, möchten bei uns einkaufen, eventuell auch Dinge, die sich nicht mit dem Fahrrad transportieren lassen, oder Menschen mit Behinderung, die auf ihr Fahrzeug angewiesen sind. Hier lassen sich aber kreative Lösungen finden. Warum sollen nicht mehr Parkplätze direkt an der Wilmersdorfer Straße oder am Karl-August-Platz als Behindertenparkplätze ausgewiesen werden? Wie sieht es mit der Einrichtung von Stationen für größere Einkaufswägen, sowohl in der Fußgängerzone, wie auch ein paar Straßen entfernt, wo die Verkehrssituation weniger dramatisch ist, aus?

Sehr gerne würde ich mich mit Initiativen von Anwohnerinnen und Anwohnern für eine Verbesserung der Wohnqualität in unserem Kiez einsetzen und entsprechende Anregungen weitertragen. Wie schon in einer vorherigen Antwort erwähnt, kann ich nichts garantieren, aber versprechen, wo immer möglich, unsere gemeinsamen Interessen bei diesem Thema zu vertreten. Die "autogerechte Stadt" ist ein Modell des vorigen Jahrhunderts, in Zukunft sollen wir Menschen im Vordergrund stehen.

Mit schönen Grüßen

Marlene Cieschinger