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Mario Brandenburg
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Frage von Johann W. •

Ist ein bundesweit einheitliches Bildungssystem möglich? Wäre es gut, wenn man jede Klasse am Ende ein Abschlussprüfung schreiben lässt?

Sehr geehrter Herr Brandenburg,

bisher ist die Bildung immer eine Ländersache, aber jedes Bundesland macht ihre eigene Bildung.
Deshalb stelle ich mir die Frage, warum das Kerncurriculum und das Bildungssystem nicht bundesweit gleich sind?
Im Beispiel des Abiturs ist es schon zu merken, dass das Abitur mehr gewertet wird als in den anderen Ländern. Die Abiturprüfungen sind komplett anders überall aufgebaut.
Ist es möglich ein bundesweites System aufzubauen?

Jetzt komme ich zum nächsten Punkt:
Vor kurzem kam es zum schlechten Abschneiden im PISA-Test.
Das Problem liegt hauptsächlich, dass immer wieder durch die Klausur die Themen gefiltert werden und dies wieder vergessen.

Kann man für jede Klasse einen Art einheitlichen Abschlussprüfung schreiben lassen, wo alles im Jahr vorkommt?
Diese Prüfung entscheidet dann, ob jemand zur nächsten Klasse steigen darf oder nicht oder welche Schulform es wird.
Die Lehrer/in müssen dafür sich nicht arbeitslos melden.
MfG

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr W.,

vielen Dank für Ihre Frage zum Bildungssystem!

Selten war der Handlungsdruck so groß wie jetzt, das haben die erschütternden jüngsten PISA-Ergebnisse erneut gezeigt. Aktuelle Umfragen sind entsprechend eindeutig: Eine Mehrheit der Menschen will ein einheitlicheres Bildungssystem in unserem Land. Einheitlichere Abschlussprüfungen können ein Teil der Diskussion darüber sein, wie das gelingen kann. Die Diskussion selbst muss aber vor allem in der Kultusministerkonferenz der Länder geführt werden. Der Bund sollte im Ergebnis mit Ländern und Kommunen stärker an einem Strang ziehen dürfen! 

Bisher darf er nur in begrenztem Umfang mit allen Ländern zusammenarbeiten. Ich würde mir wünschen, dass es beispielsweise auch mit einer Gruppe von Ländern möglich wäre, die schneller vorankommen möchte. Auch insgesamt brauchen wir eine sinnvolle neue Aufgabenteilung, gerade bei übergreifenden Themen wie der Digitalisierung. Einfach nur wie früher Geld zu geben, ist für uns jedenfalls keine Option mehr. Es wäre besser, wenn der Bund im Sinne einer nachhaltigen Wirksamkeit mehr mitreden könnte.

Aber es gibt auch Fortschritt: Wir haben gerade gemeinsam mit den Ländern das Startchancen-Programm für etwa 4000 Schulen in herausfordernder Lage auf den Weg gebracht. Zehn Milliarden Euro vom Bund und ergänzend zehn Milliarden von den Ländern für diese Schulen in den kommenden zehn Jahren: Das ist das bislang größte und langfristigste Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und ein Schritt hin, zu zielgerichteter Förderung.

Viele Grüße

Mario Brandenburg, MdB

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