Mario Blasche
DIE LINKE
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Frage von Andreas K. •

Frage an Mario Blasche von Andreas K. bezüglich Wirtschaft

Laut Karl Marx ist das Kapital bestrebt, sich eine möglichst große „Reservearmee“ an Arbeitslosen zu halten, um so den Wert der damit im Überfluß vorhandenen Ware Arbeitskraft ständig senken zu können und auf diese Reserve im Falle von Streiks etc. zurückgreifen zu können. Den Preis einer Ware, die im Überfluß vorhanden ist, durch gesellschaftliche Eingriffe wie Mindestlohn oder Tarifvereinbarungen wieder erhöhen zu können, ist naiv. Das Kapital wird genug geeignete Wege finden, diese zu umgehen.
Das das tatsächlich so ist, beweist die immer weiter klaffende Schere zwischen Arm und Reich.
Unser Land weist eine beträchtliche Zahl von „Reserve-Arbeitslosen“ auf. Mit Inkrafttreten der Arbeitnehmerfreizügigkeit im Mai ist anzunehmen, daß weitere Arbeitskräfte nach Deutschland strömen. Gemeinsam mit der wachsenden Zahl an Migranten werden auch diese dafür sorgen, daß die verfügbare Ware Arbeitskraft mehr und mehr wird und damit an Wert verliert.
Ebenso ist es für das „Kapital“ von Vorteil, daß diese Menschen nicht in Deutschland ausgebildet werden müssen, sondern es werden den Herkunftsländern die Früchte ihrer eigenen Bildungssysteme geraubt. Fleißige, qualifizierte Menschen, die in ihrer eigenen Heimat gebraucht werden, verlassen ihr Land.
Trotzdem unterstützt die Linke die Zuwanderung und dient damit einem Grundinteresse des Kapitals! So verrät sie ihre Wähler, die glauben, daß die Linke den „kleinen Leuten“ dient.

- Können Sie mir diesen Widerspruch erklären ?
- Täuscht die Linke ihre Wähler in einer so grundsätzlichen Frage?
- Wie stehen Sie persönlich zu dieser Problematik?

Diese Frage wurde auch schon von Anderen und an andere Kanditaten der Linke gestellt, jedoch nie vernünftig und sachlich beantwortet. Statt einer Erklärung kamen Exkurse in die Nazizeit und zum Rassismus. Meine Frage hat nichts mit diesen Dingen zu tun!
Die „Reservearmee“ wird gleichermaßen von einem nationalistischem Rußlanddeutschen wie von einem kommunistischem Afrikaner aufgefüllt!

Antwort von
DIE LINKE

Herr Köhler (NPD),

es ist eine recht durchsichtige Strategie, wie sie und ihre Mitstreiter versuchen, die Kandidaten demokratischer Parteien in ihren verquasten, ideologischen Sumpf zu ziehen. Ich antworte Ihnen *einmal* mit einem Zitat von Wulf Gallert, weil es sehr zutreffend ihre Frage beantwortet. Ansonsten werde ich jede weitere Kommunikation mit Ihnen und ihren MitstreiterInnen konsequent ablehnen.

"Sie wissen wie ich, dass die strukturelle Arbeitslosigkeit nichts mit dem Ausländeranteil zu tun hat. Die Länder mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit und den höchsten Durchschnittslöhnen - Baden-Württemberg und Bayern - sind die mit dem höchsten Ausländeranteil in der Bundesrepublik. In Sachsen-Anhalt dagegen leben unter 2 Prozent Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. In der Statistik der meisten rechten Gewalttaten pro 100.000 Einwohner ist Sachsen-Anhalt zugleich seit Jahren auf den ersten Plätzen vertreten.

Für was Sie in Ihrer Fragestellung letztendlich werben, ist die homogene deutsche Gesellschaft - ohne Zuwanderung, ohne kulturelle Vielfalt. Der Blick in die jüngere deutsche Vergangenheit ist an dieser Stelle insofern angebracht, da die "Rassen-, Siedlungs- und Judenpolitik" der Nationalsozialisten ein Beispiel für die Definition einer homogenen Gesellschaft ist. Noch vor den Völkermorden der Nazis in ganz Europa bedeuteten diese Kriterien den Verlust von Freiheit und Leben für Behinderte, für so genannte Asoziale und Volksschädlinge, Homosexuelle, Freidenker und politische Gegner. Wer die Dokumente des Rassepolitischen Amtes für die im II. Weltkrieg besetzten Gebieten liest, weiß einerseits um die Absurdität völkischer Ordnungsversuche und gleichzeitig um die mörderische Konsequenz dieser Theorien.

Der Mix, in dem Sie und andere Fragesteller Ihre politischen Urteile mit Ihrer Besorgnis und vielleicht auch vermeintlicher Naivität vermengen, wird auch durch Marx-Zitate nicht verdaulicher. Diese Suppe müssen Sie ohne mich auslöffeln."

Mario Blasche