In der Frage des Antisemitismus war die Linkspartei in der Vergangenheit nicht immer einig. Wie ist Ihre Position?
Treten Sie den judenfeindlichen Ausschreitungen in der bundesrepublikanischen Gesellschaft mit Entschiedenheit entgegen? Teilen Sie die Meinung Helmut Dahmers: "Das Unheimliche am Antisemitismus ist seine Persistenz"?

Ich setze mich für eine Gesellschaft ein, in der Antisemitismus keinen Platz hat. Es ist unbestreitbar, dass die Geschichte des Antisemitismus tragische Spuren hinterlassen hat und wir als Gesellschaft noch immer mit seiner Persistenz zu kämpfen haben. Ich teile die Einschätzung von Helmut Dahmer, dass die hartnäckige Existenz von Antisemitismus in unserer Gesellschaft eine tiefgreifende Herausforderung darstellt, die wir nicht einfach ignorieren dürfen.
Natürlich ist es auch wichtig, dass wir die Frage des Nahostkonflikts differenziert und mit Bedacht betrachten – hier ist es entscheidend, dass jede Form von Gewalt verurteilt wird und sowohl die Menschen in Palästina als auch in Israel das Recht auf Frieden und Sicherheit haben. Dabei bleibt es von großer Bedeutung, antisemitische Tendenzen klar zu benennen und zu bekämpfen, wenn diese auftreten, sowohl in Form von feindseligen Handlungen als auch in Form von Rhetorik.
Die Linkspartei hat in der Vergangenheit zu verschiedenen Fragen unterschiedliche Perspektiven vertreten, aber unser gemeinsames Ziel ist klar: Eine Gesellschaft, die solidarisch ist, in der Hass, Diskriminierung und Intoleranz keinen Raum haben – und das gilt besonders für Antisemitismus