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Manfred Zöllmer
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Frage von Markus K. •

Frage an Manfred Zöllmer von Markus K. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Zöllmer,

ungerecht finde ich, wenn mann ein Leben lang als Selbstständiger arbeitet (und Sie wissen, da spreche ich von einer 60-80 Std. Woche), sich privat um die Altersfinanzierung kümmert und nun in die Bürgerversicherung gezwungen werden soll. Seit 1990 habe ich mich aus der Rentenversicherung ausgeklinkt, weil sie in meinen Augen viel zu ungerecht ist. Was passiert mit diesen Altverträgen? Wie soll ich mich verhalten?

Über eine Antwort würde ich mich freuen

Mit freundlichen Grüßen

Markus Kuhnke

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kuhnke,

ich danke Ihnen für Ihre Frage.

Vermutlich liegt hier eine Verwechslung vor, denn die von uns geplante Bürgerversicherung betrifft nicht die Rente, sondern die Krankenversicherung.

Die solidarische Pflichtversicherung aller Bürgerinnen und Bürger in einer Bürgerversicherung ist die zeitgemäße Antwort, um allen Einwohnern Deutschlands auch in Zukunft eine qualitativ hoch stehende Gesundheitsversorgung zu garantieren. Andere westeuropäische Staaten haben hierfür den Weg über einen steuerfinanzierten nationalen Gesundheitsdienst gewählt. Wir halten am Prinzip der solidarischen Krankenversicherung fest und weiten die Solidarbasis auf alle Einwohner aus. Damit werden auch die gut Verdienenden, die sich der Solidarität entzogen haben, und die Unversicherten in die Bürgerversicherung einbezogen.

Nach einer allerneusten Umfrage der Bertelsmann-Stiftung wollen auch 85% der Bevölkerung an der solidarischen Krankenversicherung festhalten.

Niemand wird mit der Bürgerversicherung aber in eine bestimmte Krankenkasse gezwungen. Die Bürgerversicherung gibt dem deutschen Gesundheitssystem einen alle Bevölkerungsgruppen umfassenden Rahmen – egal, ob sie bislang gar nicht krankenversichert oder Mitglied in einer privaten oder in einer gesetzlichen Krankenkasse waren. In diesem Rahmen, der die medizinisch notwendige Versorgung sicherstellt, können neben den gesetzlichen Krankenkassen auch die privaten Krankenversicherungen als Anbieter der Bürgerversicherung auftreten.

Unter den verschiedenen Anbietern haben die Versicherten jeweils die Wahl. Diese Wahlfreiheit gibt ihnen die Möglichkeit, vom Wettbewerb der verschiedenen Kassen untereinander zu profitieren.

Für bisher privat Krankenversicherte bleibt die Möglichkeit bestehen, ihre bestehende Versicherung fortzusetzen. Sie genießen Bestandsschutz.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Zöllmer