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Lothar Jösting-Schüssler
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Frage von Rojda U. •

Frage an Lothar Jösting-Schüssler von Rojda U. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo,

ich bin 20 Jahre alt und habe gerade mein Abitur abgeschlossen. Zu meiner Frage: Ich beschäftige mich seit zwei Tagen sehr intensiv mit den Wahlprogrammen der Parteien um mich damit auf die Berliner Wahlen vorzubereiten. Ich finde es aber sehr Grausames was dabei entstanden ist, ich weiß nicht, warum die so kompliziert sind und vor allem so lang. Bei manchen frage ich mich: Was wollen sie da von mir, was erzählen sie mir da, was sind überhaupt deren Ziele? Wäre es vielleicht möglich, dass Sie die fünf wichtigsten Ziele Ihrer Partei zusammenfassen und vor allem ein bisschen erläutern könnten. Es könnte nämlich passieren, dass gerade Ihre Partei wirklich total auf mich zutrifft und ich Sie bloß nicht verstehe und es vielen anderen vielleicht genauso geht.

Ich bedanke mich schon mal im Voraus, ich bin echt gespannt, was dabei rauskommen wird.

Ciao
Rojda Urun, 20 Jahre

Die Frage wurde gestellt im Rahmen der Aktion duhastdiemacht.de, die u.a. von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, dem Jugendportal des Deutschen Bundestags "Mitmischen.de" und dem Förderprogramm der Europäischen Union "JUGEND IN AKTION" unterstützt wird. duhastdiemacht.de will das demokratisches Bewusstsein bei Jugendlichen fördern und ihre Bereitschaft zum Engagement stärken. Gefördert wird das Portal von der Robert Bosch-Stiftung.

Mehr Infos zum Wahljahr 2011 hier auf duhastdiemacht.de.

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Antwort von
DIE LINKE

Hallo Herr Urun,

eine Bemerkung vorweg. Neben dem sicherlich langen Wahlprogramm in dem auch viele Detailfragen angesprochen werden, hat DIE LINKE auch ein Kurzwahlprogramm, das die wichtigsten Forderungen beinhaltet - nachzulesen auf der Seite der LINKEN im Internet.

Aber nun zu Ihrer eigentlichen Frage:

Ziel 1: Alle in unserer Stadt lebenden Menschen sollen dort wohnen können, wo sie leben wollen. Dies ist leider insbesondere in den Innenstadtbezirken vor allem wegen steigender Mieten nicht mehr selbstverständlich. DIE LINKE tritt deshalb mit verschiedenen Forderungen (s. Details im Wahlprogramm) dafür ein, dass Mieterhöhungen begrenzt werden müssen. Berlin hat weit über 200.000 landeseigene Wohnungen. Sie insbesondere müssen preiswerten Wohnraum anbieten. Die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen soll erschwert werden, da hier häufig Mieter/innen von Kündigungen betroffen sind. Zwangsumzüge von Hartz-IV-Bezieher/innen müssen verhindert werden.

Ziel 2: Die Arbeitslosigkeit in Berlin muss weiter gesenkt werden. Sie ist immer noch sehr hoch. Deshalb wollen wir 150.000 neue Arbeitsplätze vor allem in der Industrie und im Dienstleistungsektor schaffen, die auch ordentlich nach Tarif bezahlt werden müssen (s. Details im Wahlprogramm). Im öffentlichen Dienst des Landes darf es keinen weiteren Personalabbau mehr geben.

Ziel 3: DIE LINKE will Arbeit, von der man leben kann durchsetzen und unsichere Arbeitsverhältnisse beenden. Wir treten beispielweise für einen Mindestlohn von sofort 8,50 Euro bei allen Beschäftigungsverhältnissen ein. Aufträge des Landes und der Bezirk dürfen nur an Unternehmen gehen, die md. 8,50 Euro ihren Beschäftigten zahlen. DIE LINKE hat übrigens hier 7,50 Euro schon durchgesetzt. Wirtschaftsförderung des Landes erhalten nur die Unternehmen, die sozialversicherungspflichtige und tariflich bezahlte Arbeit bei ihren Mitarbeiter/innen nachweisen können.

Ziel 4: Gute Bildung für alle - von der Kita bis zu Bildungsangeboten im Rentenalter. Jedes Kind soll einen beitragsfreien ganztägigen Kitaplatz bekommen. Wir wollen die Gemeinschaftsschule mit gemeinsamen Lernen für alle , die jetzt schon ein Erfolgsmodell ist, weiter ausbauen. Die Studienangebote müssen verbessert werden. Mit der LINKEN wird es auch in Zukunft keine Studiengebühren geben - versprochen!

Ziel 5: Öffentlich weil es vernünftig ist, lautet eine der Losungen der LINKEN. Unternehmen der Daseinsvorsorge in öffentlichem Eigentum (Wasser, Strom, Gas, Nahverkehr, Wohnungen) können nach Überzeugung der LINKEN die Interesse der Bürger/innen besser wahrnehmen als private, die ausschließlich am Gewinn orientiert sind. Wir wollen deshalb die teilprivatisierten Berliner Wasserbetriebe wieder in öffentliches Eigentum zurückführen. Der Einfluss des Landes auf Strom und Gas (alles von SPD und CDU privatisiert ) soll entscheidend vergrössert werden. Die BVG bleibt öffentliches Unternehmen. Die landeseigenen Wohnungsgesellschaften sollen ihren Wohnungsbestand vergrössern.

So weit, so kurz, Herr Ulun . Vielleicht reizen die Antworten sie ja doch unser langes Wahlprogramm durchzulesen.

Mit freundlichen Grüssen

Lothar Jösting-Schüßler