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Frage von Manfred H. •

Frage an Klaus Hagemann von Manfred H. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Hagemann,

als häufiger Nutzer der B9 darf ich mich seit Ende April nun auch noch über eine Ampelanlage ärgern, die auf der einen Seite eine Bereicherung im Sinne der Sicherheit für die Überquerung der Bundesstrasse darstellt, andererseits aber zu verkehrsarmen Zeiten einfach nur unnütz ist!

Es handelt sich um die Ampelanlage am neu gestalteten Bahnhof in Oppenheim, die zu verkehrsstarken Zeiten wie z.B. Schulbeginn /-ende auf jeden Fall ihre Berechtigung hat, jedoch an Randzeiten wie auch dem Wochenende höchst fragwürdig ist. Gerade im Zeitalter des gesteigerten Umweltbewußtseins kann ich nicht verstehen, weshalb z.B. am Sonntag Morgen gegen 08:30 Uhr die komplette Anlage in Betrieb ist und mich unnötigerweise beim Abbiegen mehrere Minuten hindert, obwohl eigentlich kein Gegenverkehr herrscht.
Nicht nur, dass unnötig Strom für die Ampelanlage verbraucht wird, auch der Schadstoffausstoss eines Kraftfahrzeuges bis zur Grünphase könnte bei ausgeschalteter Anlage durch ungehindertes Abbiegen reduziert werden.
Des Weiteren werden Rechtsabbieger auf der gesamten Einmündung ohne Grund am Abbiegen gehindert, trotz fehlendem Verkehr. Hier hätte ein grüner Pfeil einen deutlich flüssigeren Verkehrsfluss zur Folge.

Obwohl die Anlage erst wenige Wochen in Betrieb ist und in der Presse zu lesen war, dass noch Feinjustierungen vorgenommen werden sollen, kann ich keine Veränderung erkennen. Nach wie vor benötige ich die Ampel am Wochenende und vielen Tageszeiten nicht, sie behindert den Verkehrsfluss mehr als sie nützt, schadet durch erhöhten Schadstoffausstoss unnötig wartender Kraftfahrzeuge der Umwelt und verbraucht noch dazu sinnlos Energie!

Ich würde mich freuen, wenn Sie sich dieses Themas annehmen würden und dem Verkehrsteilnehmer wieder zu mehr Eigenverantwortung verhelfen könnten. Die von mir beschriebene Einmündung B9/Fährstrasse war noch nie ein Unfallschwerpunkt, was eine Überregulierung erst recht fragwürdig erscheinen läßt.

Mit freundlichen Grüßen
Hierold Manfred

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Sehr geehrter Herr Hierold,

vielen Dank für Ihre Frage zu der neuen Ampelanlage am Bahnhof Oppenheim, die ich gerne zum Anlass genommen habe, mich an den Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Worms zu wenden, um Ihr Anliegen vorzutragen.

Laut LBM, dessen Antwort mir nunmehr vorliegt, soll mithilfe der neuen Verkehrsampeln die Verkehrslage an besagter Stelle sicherer werden. Für die Reisenden, Pendler, Schüler und Radfahrer wäre auf der mit rund 18.000 bis 20.000 Fahrzeugen hoch belasteten B 9 eine sichere Querung ohne Ampel nicht möglich. Eine Verlängerung der neuen Überführung wäre baurechtlich nicht durchsetzbar und auch nicht finanzierbar gewesen. Die neuen Ampeln auf der B 9 in Oppenheim sind mit der vorhandenen Anlage am Anfang der Umgehung Oppenheim/Guntersblum koordiniert. Die Fußgängerampel in Höhe Rheinstraße ist zwischen 6:00 Uhr und 20:00 Uhr geschaltet, die Einmündung B 9 /Fährstraße schaltet zwischen 6:00 und 22:00 Uhr.

Eine Änderung der Zeiten sei aus Gründen der Sicherheit für die Fußgänger und dazu zählen auch seh- und gehbehinderte Menschen, die auch zu später Stunde und am Wochenende mit Bahn und Bus unterwegs sind, nicht vorgesehen. Einen grünen Pfeil für Rechtsabbieger könne man an dieser Stelle leider nicht einsetzen, da hierzu eine Rechtsabbiegerspur Voraussetzung sei, die hier nicht vorliegt. Die Schaltungen dieser Ampeln sind schon auf die äußerst unterschiedlichen Belastungszeiten programmiert. Sie schaltet zudem "intelligent" auf kürzere Umläufe, wenn die Verkehrsverhältnisse es erlauben. Der LBM habe nach eigenen Aussagen, sofern es erforderlich war, in den vergangenen Wochen noch Korrekturen vorgenommen. Ungeachtet dessen, sei diese Ampelanlage im Fokus weiterer Optimierungen. In den Spitzenzeiten seien leider Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmer unvermeidbar.

Insgesamt sei mit der neuen Schnittstelle Bahnhof/Außenbahnsteig, Park and Ride-Anlage und hoch belasteter B 9 eine Situation geschaffen, die hohe Anforderungen an die Verkehrssicherheit stellt. Der schwächste Verkehrsteilnehmer Fußgänger ist nach den Erfahrungen der Fachleute und der Unfallpraxis das Maß und die Grundlage für die Einstellungen der Ampel.

Der Landesbetrieb Mobilität hat mir zugesichert, dass er mit der Verkehrsbehörde, der Polizei und mit Fachleuten der Signaltechnik bezüglich der Ampelanlage in Kontakt bleibt, um die möglichst effektivsten Schaltungen für alle beteiligten Verkehrsteilnehmer, unter Berücksichtigung aller notwendigen Sicherheitsaspekte, erzielen zu können.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Hagemann