Portrait von Kerstin Andreae
Kerstin Andreae
Bündnis 90/Die Grünen
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Kerstin Andreae zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Jonas V. •

Frage an Kerstin Andreae von Jonas V. bezüglich Umwelt

Sind sie gegen Atomkraft?

Portrait von Kerstin Andreae
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Vierlinger,

der Kampf gegen Atomkraft ist schon immer eines der wichtigsten Anliegen der Grünen gewesen. In der rot-grünen Regierungszeit haben wir den Atomausstieg durchgesetzt. Eine Regierung aus FDP und CDU wird versuchen, den Atomaustieg zu kippen. Das wollen wir verhindern. Wir wollen keine Laufzeitverlängerungen und erst recht keine neuen Atomkraftwerke. Die Atomkraft ist eine teure Hochrisikotechnologie und sie ist nicht nur heute gefährlich. Atommüll strahlt noch Jahrtausende weiter. Und dass es für den radioaktiven Müll keine sichere Entsorgung gibt, wissen wir nicht erst seit den Skandalen um die Lagerstätten Asse und Gorleben. Eine Laufzeitverlängerung für deutsche AKW würde der Atomwirtschaft Zusatzgewinne von ein bis zwei Millionen Euro pro Tag und Reaktor einbringen. Die großen Energiekonzerne argumentieren nicht mit möglichen Gewinnen, sondern mit Klimaschutz und Stromknappheit für die Atomkraft. Doch Atomkraft als wirksames Mittel gegen den Klimawandel ist eine Illusion. Die USA als größter Atomkraftnutzer haben weltweit sogar den höchsten CO2-Ausstoß pro Kopf. Vom Uranabbau bis zur Entsorgung erzeugt die Atomkraftnutzung erhebliche Mengen an CO2, die den ohnehin marginalen Beitrag der Atomkraft zum Klimaschutz weiter reduzieren.Statt auf Laufzeitverlängerungen für AKWs zu setzen, müssen wir im Kampf gegen den Klimawandel die Erneuerbaren Energien massiv ausbauen und Energie sparen. Heute schon stammen 15 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen. Wind, Wasser und Sonne sind die Energieträger der Zukunft. Wer heute stattdessen auf Atom setzt, gefährdet den Ausbau der Erneuerbaren, bremst den Klimaschutz, belastet künftige Generationen mit strahlendem Müll und setzt 250.000 Arbeitsplätze im Bereich der Erneuerbaren aufs Spiel. Das kam und kommt für uns Grüne überhaupt nicht in Frage. Wir werden alles dafür tun, dass der Ausstieg aus der Atomenergie auch unter schwarz-gelb nicht rückgängig gemacht wird!

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin Andreae