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Frage von Marianne F. •

Frage an Karl Lauterbach von Marianne F. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach,

als Gesundheitsökonom und als Mitglied in den Ausschüssen für Gesundheit und Finanzen sehe ich Sie als "den" Fachmann für meine Frage an.

Über den Sozialhilferegress müssen Kinder für die Pflegeheimkosten ihrer Eltern aufkommen. Nur etwa 1,25% der Ausgaben für Pflege werden jedoch über den Elternunterhalt "eingetrieben". Nach meinen Berechnungen reichen die Einnahmen allenfalls(!!!) aus, um den hierfür notwendigen Verwaltungsaufwand (ohne Justizaufwand) zu decken. D.h. im Endeffekt kommt kein Cent bei den pflegebedürftigen Eltern an!

Halten Sie diesen Sozialhilferegress, der zu sehr viel Unfrieden in den Familien und zu großer Politikverdrossenheit führt, für wirtschaftlich sinnvoll?

Finden Sie es sozial, dass leistungsfähige Kinder (Leistungsfähigkeit beginnt hier keineswegs erst bei 100.000€ Jahreseinkommen wie bei der Grundsicherung, sondern u.U. bereits bei unterdurchschnittl. Einkommen), mit ihren Steuern und Sozialabgaben bereits den Generationenvertrag erfüllen, zusätzlich aber die Pflege ihrer eigenen Eltern finanzieren müssen?

Finden Sie es solidarisch innerhalb der Generationen, dass Kinder, deren Eltern reich, verstorben oder nicht pflegebedürftig sind, nicht das Pflegerisiko der Eltern tragen?
Ein Risiko, das grundsätzlich JEDER von Geburt an hat.
Ein Risiko, das Kinder in keiner Weise selbst beeinflussen können; Kinder haben zB keinerlei Einfluss auf die Leistungsfähigkeit ihrer Geschwister, auf ihre Spar- und Konsumgewohnheiten - davon aber hängt die Höhe des Elternunterhalts ab.

Die derzeitige Rechtslage zu Elternunterhalt und Sozialhilferegress lässt sich mit einem Satz beschreiben: "Es zahlt nur der Dumme, Fleißige und Sparsame!"

Ich würde mich freuen, wenn Sie auch dieses Problem bei der anstehenden Pflegereform lösen würden.

Mit freundlichen Grüßen
Marianne Fruhmann

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