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Frage von Joachim S. •

Frage an Jürgen Kößler von Joachim S. bezüglich Verkehr

Umgehung Volkach-Gaibach – Ein Dilemma seit 2005

Sehr geehrter Herr Dr. Kößler,

auf der ST 2271 fahren täglich circa 8.500 Fahrzeuge, davon ca 10 % Schwerlastverkehr, durch Volkach und Gaibach. Der Durchschnitt auf bay. Staatsstraßen beträgt ca. 3500 KFZ. Die Stadt Volkach lehnt den Bau in kommunaler Sonderbaulast aus finanziellen Gründen ab. Im 7. Ausbauplan wurde die Umgehung nur in 2. Dringlichkeitsstufe anerkannt. Das Kosten-/Nutzenverhältnis lässt erwarten, dass der Bau auch im 8. Ausbauplan nicht dringlicher eingestuft wird.
Die Anwohner in beiden Ortschaften sind ungeschützt den Lärm- und Verkehrsgefahren ausgesetzt. Seit 2005 ist diese Umgehung ein Zankapfel zwischen Freistaat und der Stadt Volkach. Die Anwohner fühlen sich im Stich gelassen und sehen keine baldige Lösung. Selbst kurzfristige Maßnahmen, wie z.B. LKW-Fahrverbot, Geschwindigkeitsbeschränkungen oder sonstige bauliche Maßnahmen (Fahrbahnteiler) wurden abgelehnt oder bis dato nicht umgesetzt. Lediglich die Erneuerung der Fahrbahndecke mit Flüsterasphalt in Volkach ist in Aussicht gestellt. Ein Verkehrsgutachten in 2016 spricht sich eindeutig für den Bau einer Umgehungsstraße aus. Weitere Informationen (auch Flyer) finden Sie unter folgendem Link: https://www.facebook.com/BISGPUPVU/

Wie stehen Sie grundsätzlich zu einer Umgehungslösung für Volkach und Gaibach und
wie würden Sie sich als zukünftiges Mitglied des Bayerischen Landtages hierfür einsetzen?

Im Voraus vielen Dank für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Renate und J. S.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Das berechtigte Anliegen der Anwohner an der betreffenden Straße wurde politisch bereits aufgegriffen und geprüft, wie auch von Ihnen geschildert. Für die Beschlussfassung und Planung von Straßenbauprojekten sind verfahrensrechtliche Vorgaben einzuhalten, da eine Vielzahl von Straßenbauprojekten bei begrenzten finanziellen Mitteln miteinander konkurrieren. Mich über die Feststellung von Dringlichkeiten hinwegsetzen, könnte ich als Abgeordneter nicht.

Die Verfolgung der angesprochenen kurzfristigen Maßnahmen halte ich zunächst für sinnvoll. Diese können ggf. eine schnellere Entlastung herbeiführen, als es bei langen und ungewissen Planungsphasen von Umgehungsstraßen der Fall ist.
Natürlich stehen die SPD-Vertreter vor Ort bzw. auch ich als künftiger Landtagsabgeordneter für den Fortgang bei diesen Maßnahmen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Grundsätzlich zu Umgehungsstraßen: Der Bau einer Umgehungsstraße in einem Ort löst vielleicht das Problem dort, aber noch nicht das Problem im nächsten Ort. Mein politischer Einsatz gilt deshalb einer generellen Reduktion der Verkehrsbelastungen. Hierzu braucht es ein ortsübergreifendes Konzept für die gesamte Region. Zum Beispiel die Reduktion des Schwerlastverkehrs (durch Vermeidung von Umfahrungen der Autobahnen und Bundesstraßen) und der Ausbau des ÖPNV stehen im Vordergrund.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Kößler