Portrait von Jens-Peter Heuer
Jens-Peter Heuer
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Jens-Peter Heuer zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Rolf B. •

Frage an Jens-Peter Heuer von Rolf B. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Heuer,
ich habe eine Nachfrage zu Ihrer Antwort zur Schulstation in der Gotzkowsky-Schule: verstehe ich Sie richtig, dass Sie die Schulstation an einer anderen Schule "installiert" haben, weil der Bedarf dort "höher" sei? Muss es also immer schlimmer kommen? kann man nicht einfach eine bewährte Einrichtung da arbeiten lassen, wo sie ist??
Freundliche Grüße
Rolf Brückner

Portrait von Jens-Peter Heuer
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Brückner,

ja, Sie haben das richtig verstanden. Und Ihre Frage dazu verstehe ich auch, denn es scheint doch widersinnig zu sein, bewährte Einrichtungen der Jugendsozialarbeit zu "versetzen", aufgebaute Beziehungen zwischen Sozialarbeitern und Kindern zu (zer)stören, "bloß" weil anderswo der Bedarf noch höher ist. Im Jugendhilfeausschuss ist dies auch ausgiebig diskutiert und abgewogen worden. Letzten Endes hat der Ausschuss so entschieden (und ist damit dem Vorschlag der Verwaltung des Jugendamtes gefolgt), weil den Kindern (und Eltern, und Lehrern) der Schulen mit dem höheren Bedarf auch nicht zu vermitteln ist, dass ein solch "höherer" Bedarf nur deshalb nicht befriedigt werden kann, weil es die regelfinanzierte Schulstation schon anderswo gibt. Wenn man sich für ein transparentes und offenes Verfahren der Einrichtung solcher Jugendhilfeangebote entscheidet, dann muss man auch mit dem Ergebnis umgehen und kann nicht anschließend erklären, dass es nur eine Übung war.

Ich würde liebend gern solche regelfinanzieten Schulstationen an noch viel mehr Schulen des Bezirkes erleben. Die Haushaltslage des Bezirkes hat nur eine Erweiterung von vier auf fünf (und nicht auf zehn) zugelassen. Wir sind uns aber im Jugendhilfeausschuss einig, dass bei der Vorbereitung der nächsten Entscheidungen (das wird im Sommer 2007 für die Jahre 2008 und 2009 sein) erneut geprüft und gewogen wird. Und wir bemühen uns gemeinsam mit den Trägern darum, die finanziellen Voraussetzungen für eine mindestens stabile Jugendsozialarbeit zu schaffen.

Der "Umzug" von Trägern ist übrigens nichts ungewöhnliches in der Jugendhilfe des Bezirkes. Wir haben auch bei der Entscheidung über die Förderung freier Träger der Jugendarbeit schon entschieden, dass Angebote, die bisher in Alt-Mitte unterbreitet wurden, ihre Tätigkeit nach Wedding verlagern. Dafür gibt es in unserer Jugendhilfe eine sogenannte "Förderformel", die für eine durch soziale Indikatoren bestimmte Verteilung der zur Verfügung stehenden Finanzmittel auf die Regionen des Bezirkes sorgt. Das ist immer eine Not-Lösung, weil der Bedarf natürlich überall nachzuweisen ist - aber die Bedürftigkeit ist dann doch verschieden.

Mit freundlichen Grüßen

Jens-Peter Heuer