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Frage von Christina Ada A. •

Frage an Jan Mücke von Christina Ada A. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Mücke,

die Benachteiligung von Lebenspartnern gegenüber Ehegatten beim
Arbeitsentgelt stellt meines Erachtens eine mittelbare Diskriminierung wegen ihrer sexuellen Ausrichtung dar, die durch die EU-Richtlinie 2000/78/EG verboten ist, wenn sich die Lebenspartner in „einer vergleichbaren Situation“ wie Ehepaare (z.B. in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft) befinden. Wann wird das Steuerrecht, das Adoptionsrecht, das Erbrecht und das Besoldungsrecht für Beamte bei eingetragenen Lebenspartnerschaften der Ehe gleichgestellt?
Wie ist Ihre Meinung dazu? Was werden Sie konkret machen, um diese Benachteiligung im Bundestag zu thematisieren?

Vielen Dank und herzliche Grüße
Christina Ada Anders

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Anders,

vielen Dank für Ihre Frage zur Gleichstellung von Lebenspartnern gegenüber Ehegatten. Ich selbst bin der Meinung, dass die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnern in den von Ihnen genannten Bereichen überfällig ist. Damit stehe ich in der FDP nicht allein. Die FDP-Bundespartei hat auf dem Parteitag am 7. Mai 2005 beschlossen, dass alle bestehenden Benachteiligungen eingetragener Lebenspartnerschaften gegenüber der Ehe zu beseitigen sind. Das ist ein klarer Auftrag.

Die FDP-Bundestagsfraktion hat bei verschiedenen Gesetzesvorhaben der Regierung eine Gleichstellung bereits mehrfach beantragt. Darunter fällt neben dem Einkommensteuergesetz ausdrücklich auch das Besoldungsrecht für Beamte, das gemeinsame Adoptionsrecht und das Erbrecht. Den letzten entsprechenden Antrag haben wir im April diesen Jahres eingebracht (Drs. 16/8875, beigefügt). Diese Anträge wurden jedoch von den Regierungsparteien ebenso abgelehnt, wie der Gesetzentwurf, den die FDP-Bundestagsfraktion zur Gleichstellung von Lebenspartnern bei der Erbschaftsteuer eingebracht hat (Drs. 16/2087, beigefügt).

Gegen die Regierungsmehrheit im Bundestag sehe ich zurzeit noch keine Möglichkeit, eine vollständige Gleichstellung zu erreichen. Die FDP-Fraktion im Bundestag wird diese Forderungen jedoch auch weiterhin thematisieren.

Mit freundlichen Grüßen

Jan Mücke