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Frage von Robert W. •

Frage an Jan Mücke von Robert W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Mücke,

bei der heutigen Landtagswahl habe ich zum ersten Mal über die Reihenfolge der Parteien gewundert. Offenbar sind die Parteien entsprechend ihrer Stimmanteile bei der letzten Wahl sortiert.

Ich bin kein Mathematiker und Verhaltensforscher, dennoch wage ich die Behauptung, dass unschlüssige Wähler weiter oben stehende Parteien mit größerer Wahrscheinlichkeit wählen, als nachfolgende. Dieser Gedanke kam mir heute nur, weil beispielsweise die FDP unter der NPD gelistet wurde. Vielleicht sollte das von einem Meinungsforschungsinstitut mal genauer untersucht werden und die Reihenfolge in Zukunft eher zufallsbasiert oder alphabetisch bestimmt werden. Schon der Umstand, dass die zuletzt am meisten gewählte Partei ganz oben steht, erscheint mir wahlbeeinflussend.

Sehen Sie das auch problematisch? Welche Institution trägt in Deutschland die Verantwortung für faire Wahlen aus Sicht der Parteien?

Mit freundlichen Grüßen,

Robert Wloch

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Wloch,

ich denke, die allerwenigsten Wähler entscheiden sich nach der Reihenfolge der aufgelisteten Parteien. Man sollte es den Wählern prinzipiell zumuten, dass sie ungeachtet der Reihenfolge die Partei bzw. den Kandidaten ihrer Wahl auswählen können.

Dennoch kann, falls die Reihenfolge tatsächlich messbare Unterschiede im Wahlausgang zur Folge haben sollte (entsprechende Untersuchungen sind mir nicht bekannt), die Lösung nicht darin bestehen, die Reihenfolge nach Alphabet zu bestimmen. Gerade dann wären die Parteien, die weiter vorn im Alphabet stehen, grundsätzlich im Vorteil. Auch eine zufallsbasierte Anordnung ist abzulehnen, da so einige Parteien allein durch Losglück Vorteile erlangen könnten.

Ich halte daher mangels sinnvoller Alternativen die derzeitige Verfahrensweise für richtig.

Mit freundlichen Grüßen

Jan Mücke