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Frage von Uwe S. •

Frage an Iris Gleicke von Uwe S. bezüglich Finanzen

Guten Tag Frau Gleicke,

auch wenn Ihre letzte Antwort auf eine Frage eines Bürgers auf dieser Plattform bereits mehrere Monate zurück liegt, hoffe ich, daß Sie trotzdem die Zeit finden und Ihren Standpunkt zu folgender Meldung veröffentlichen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,542074,00.html

Die Profite der Banken haben die Aktionäre und Chefs jahrelang eingesackt. Jetzt wo Verluste durch ihre eigene Misswirtschaft entstanden sind, soll dies aber bitteschön der Staat, also der Steuerzahler, übernehmen ? Ist der Kapitalismus nur immer dann gut, wenn Profite damit kassiert werden können und Verluste werden gerne sozialisiert ?

Es läuft mir eiskalt den Rücken runter, wie Banken und Versicherungen die Altersvorsorgen der Bürger verzocken und dann noch so unverfrohren sind, wieder von den Bürgern (diesmal über Steuergelder) die Spielverluste einzufordern und munter weiter "spielen" gehen.

Hans-Werner Sinn vom IFO-Institut meinte gestern:

Die Party ist vorbei

Ich erinnere mich daran, dass der Ausspruch schon einmal nach dem 24. Oktober 1929 (Schwarzer Donnerstag) gefallen ist.

Was gedenken Sie zu tun, um Ihre Wähler vor weiteren Schäden zu schützen ?

freundliche Grüße
U.Schroller

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schroller,

die internationale Finanzkrise, die im Juni 2007 als Immobilienkrise in den USA begann und nun die Kapitalmärkte weltweit erschüttert, beobachte ich mit Besorgnis.

Nachdem die Krise auch Deutschland erreicht hat, sind schwierige Entscheidungen zu treffen. Die Bundesregierung hat sich dazu entschlossen, der Mittelstandsbank IKB staatliche Hilfen zu gewähren, um eine weitere Verschärfung der Bankenkrise in Deutschland zu verhindern. Wie der Bundesfinanzminister Peer Steinbrück in seiner Regierungserklärung vom 15. Februar 2008 betonte, ist ihm diese Entscheidung nicht leichtgefallen – schließlich handelt es sich bei der Unterstützung um Steuergelder in Höhe von einer Milliarde Euro. Auch mir bereitet es große Bauchschmerzen, wenn der Staat das Fehlverhalten von Banken ausbügeln soll. Einige argumentieren, dass Banken, die sich am Markt verzockt haben, mit den Konsequenzen leben müssten und im schlimmsten Fall Pleite gehen sollten. Eine Bankenpleite kann jedoch eine Breitenwirkung entwickeln, die keiner möchte. Dies würde andere Bankinstitute und deren Kunden in Mitleidenschaft ziehen. Um weiteren Schaden von unserer Volkswirtschaft abzuwenden, unterstütze ich die staatlichen Hilfen. Langfristig bedarf es jedoch einer verbesserten Transparenz sowie einer angemessenen Regulierung und Kontrolle der Finanzmärkte.

Mit freundlichen Grüßen

Iris Gleicke