Irene Müller
DIE LINKE
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Frage von Yvonne M. •

Frage an Irene Müller von Yvonne M. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Müller, ich versuche mich seit 2 Jahren selbstständig zu machen, aber der Staat legt einem immer wieder Steine in den Weg. "Einfach anfangen" ist nicht so einfache, wie es dargestellt wird. Denn was soll man machen, wenn die Kunden kein Geld haben? Gerade jetzt mit der Steuererhöhung. Warum wird nicht mal über Steuersenkung gesprochen? Denn je weniger etwas kostet, desto mehr wird gekauft und je mehr gekauft wir, umso mehr muss produziert werden und je mehr produziert werden muss, umso mehr Leute werden benötigt, dass heißt dann, dass die Arbeitslosenzahl weniger wird. Ich glaube nicht, dass sich irgendein Politiker in die Lage eines Normalverdieners oder sogar ein die Lage eines Hartz4-Empfängers hereinsetzen kann. Ich kenne viele Familien, wo Kinder vernachlässigt werden, weil die Eltern kein Geld haben und keiner sieht es und ändert was. Ganz im Gegenteil, es wird immer schlimmer. Naja, wenn dann die Steuererhöhung kommt, kann ich mich dann auch wieder zu den Arbeitslosen zählen, denn dann brauche ich mich nicht mehr selbstständig zu machen. Ich habe auch schon so oft Hilfe in Sachen Selbstständigkeit gesucht, aber nie welche bekommen. Bis jetzt habe ich mich ganz ohne Förderung durchgeboxt, aber es geht immer mehr Berg ab. So weit zu "Einfach anfangen" und anderen Vereinen. Vielleicht haben Sie ja noch einen Ratschlag, wo man sich noch hinwenden kann.

Antwort von
DIE LINKE

Werte Frau Morgenstern,

ich danke Ihnen für Ihre Frage zum Thema Wirtschaft und konkret zu Ihren Ausführungen.
Natürlich ist es genau so, wie Sie es schildern. Geringe Kaufkraft auf Grund von Arbeitslosigkeit und dem fehlenden Geld bedeutet geringen Bedarf an Waren, dieses macht unseren Handel kaputt, es werden nur geringe Warenstückzahlen benötigt, also geringe Produktion, weniger Produzierende, weniger Geld im Umlauf und die Spirale nach unten geht weiter. Wir als Linkspartei sehen das nicht anders und haben deshalb auch mehrere Konzepte entwickelt, lesen Sie dazu bitte auch unter www.kinkspartei.pds unter dem Thema „umsteuern“.

Um vor allem für Frauen in unserem Land MV die Möglichkeiten zu erleichtern, das Projekt „Einfach anfangen“ zu nutzen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Hilfe zu finden.
Sehr engagiert ist der Landesfrauenrat. Dort wurde ein Projekt aufgelegt, welches zum Inhalt hat, Frauen dabei zu helfen, sich selbständig zu machen, Fördermöglichkeiten auszuschöpfen, tragende Geschäftskonzepte zu entwickeln. Besonders wichtig ist in diesem Projekt, dass die Frauen auf ihrem Weg weiter begleitet werden, Ihnen helfen dabei Frauen, welche sehr kompetent sind, sehr anerkannte Wirtschaftlerinnen sind und deshalb als Ansprechpartnerinnen nicht nur helfen können, sondern auch gleichzeitig sehr viel Wissen vermitteln.
Sie können sich gern auf den Internet- Seiten des Landesfrauenrates informieren, wenn Sie allerdings im Kreis Parchim wohnen sollten, dann hätte ich für Sie Adressen, an welche Sie sich z. B. in Sternberg wenden könnten.
Nur ganz am Rand - ich bin Politikerin schon seit etlichen Jahren. Ich lebe von meiner Berufsunfähigkeitsrente und weiß sehr wohl, was es bedeutet, das Geld einteilen zu müssen. Gerade unter uns Linkspartei - PolitikerInnen werden die Angebote für lukrative Aufsichtsratsposten oder Verwaltungsräte bestimmt nicht aufgeteilt.

Ich danke Ihnen für Ihre Frage, stehe Ihnen gern weiter zur Verfügung und wünsche Ihnen trotz aller Widerwärtigkeiten in Ihrem beruflichen Leben, dass Sie doch einen Weg finden, weiter zu machen.

Irene Müller