Ines Sophia Jancar

Mein oberstes Ziel ist die Erreichung eines Grundeinkommens für Europa (und idealerweise weltweit), denn das Gruundeinkommen ist die entscheidende gesellschaftliche Entwicklung unserer Zeit. Es liefert Antworten auf grundlegende Fragen wie die wachsende Prekarisierung und gleichzeitige Wahrung von Privilegien bestimmter Bevölkerungsgruppen sowie auf den digitalen Wandel. Obgleich Ein-Themen-Partei rührt das Programm des Bündnis Grundeinkommen zahlreiche Themen wie Wirtschaft, Bildung, demokratische Prozesse, Ökologie, Inklusion, etc. an.

Meine Position zum BGE gründet sich auf den bekannten vier Kriterien: Existenz- und Teilhabesicherung, individueller Rechtsanspruch, keinerlei Bedürftigkeitsprüfung oder Arbeitszwang. Insbesondere die Ermöglichung gesellschaftlicher Teilhabe ist zentral. Da Teilhabe an ausreichende finanzielle Versorgung und Sicherheit geknüpft ist, sehe ich das BGE als Grundstein vieler anderer Menschenrechte, die wahrzunehmen sonst einigen Bürger_innen nicht oder nur eingeschränkt möglich ist.

Ich sehe mit Bedauern, dass das aktuelle System (von Hartz4-Sanktionen bis zu Obdachlosen) auf einer Leistungs(un)kultur beruht, die sich mit Almosen ihr Gewissen freikauft. Das verhindert, dass Menschen einander respektvoll und auf Augenhöhe begegnen. Dabei ist gesellschaftliche Teilhabe ein Menschenrecht, das der Staat garantieren muss. Die gängigen Argumente gegen das BGE, insbesondere das Klischee der faulen Sozialschmarotzer_innen, bezeugen dieses negative Menschenbild. Hinzu kommt ein fehlgeleiteter Begriff von Arbeit, der zum einen den Großteil der volkswirtschaftlich geleisteten Arbeit nicht einschließt (Ehrenämter, Erziehungsarbeit, Pflegearbeit, Haushaltsarbeit, …), und zum anderen die Arbeit als einzige Möglichkeit betrachtet, sich ein Einkommen zu ‚verdienen‘ – dabei verdient im eigentlichen Wortsinne ein jeder Mensch ein ökonomisch sorgenfreies Leben.

Ich wünsche mir eine Gesellschaft abgesicherter und somit von Existenzangst befreiter, frei denkender und entscheidender, mündiger Menschen und sehe das BGE als essentiellen Schritt dazu.