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Ilse Aigner
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Frage von Reinhard Z. •

Frage an Ilse Aigner von Reinhard Z. bezüglich Verbraucherschutz

Ehrenwerte Frau Aigner,

sind Ihnen derartige Berichte http://www.foodaktuell.ch/nachrichten.php?art=577

Zitat:

"Was bedeuten Prionenfunde in der Milch?

«Wie riskant ist Milch?», fragt eine Firma, die BSE-Tests anbietet, nachdem sie Prionen in Milch gefunden hat. Sie rät nun zu BSE-Lebendtests bei Milchkühen."

aus der Schweiz bekannt?

Wie schätzen Sie in diesem Zusammenhang das Risiko für Deutschland ein bzw. gibt es Berichte deutscher Wissenschaftler die zu einem ähnlichen Ergebnis gelangt sind?

Wann ist der BSE-Lebendtest für Rinder praxisreif?

MfG
R. Zwanziger

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Zwanziger,

Die Aussagen des Artikels auf foodaktuell.ch vom 05.02.07 nehmen Bezug auf eine Meldung der Schweizer Firma Alicon AG. Dieses Unternehmen hat mittels eigens entwickelter Technologie die zelluläre Form des Prion Proteins (PrPc), jedoch nicht die pathologische, Scrapie-assoziierte und als Verursacher transmissibler spongiformer Enzephalopathien geltende Form des Prion Proteins (PrPSc) in Milch nachgewiesen. Die Feststellung des schweizerischen Bundesamtes für Veterinärwesen, dass die Nachweise in Kuhmilch mit der Entwicklung immer sensitiverer Nachweismethoden begründet werden können, sind aus Sicht des Bundesinstitutes für Risikobewertung und des Friedrich-Loeffler-Institutes daher nachvollziehbar. Die meisten wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die sich mit Kuhmilch und einer möglichen BSE-Übertragung beschäftigen, gehen davon aus, dass Milch als sicher einzustufen ist. Mit der Milch BSE-kranker Kühe ließ sich darüber hinaus bislang auch keine BSE-Infektion übertragen. Zudem darf nur Milch klinisch gesunder Kühe als Lebensmittel in den Verkehr gebracht werden. Daher besteht aus der Sicht des BMELV derzeit keine Veranlassung zu einer Änderung an der Einstufung von Milch als Nicht-Risikomaterial.

Seit vielen Jahren versuchen zahlreiche wissenschaftliche Arbeitsgruppen, BSE-Lebendtests für Rinder zu entwickeln. Allerdings erfüllt bisher keiner der in der Entwicklung befindlichen BSE-Lebendtests die Kriterien für eine Test-Zulassung in der EU. Maßgeblich ist daher bis auf weiteres der BSE-Test unter Verwendung von Gehirnproben. Derzeit kann noch nicht abgeschätzt werden, wann ein validiertes Testverfahren zum Nachweis von BSE am lebenden Tier verfügbar sein wird.

Mit freundlichen Grüßen
Ilse Aigner MdB

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