Portrait von Hüseyin Aydin
Hüseyin Aydin
Die Linke
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Hüseyin Aydin zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Carsten M. •

Mit der Drucksache 20/14717 hat die AFD einen Antrag vorgelegt, der die Finanzierung & Existenz von frühkindlicher Aufklärung ablehnt. Wie stehen Sie zum Thema: Sexualpädagogik & sexuelle Bildung?

Wir als Fachberatungsstelle beobachten zunehmend massive Verunsicherung zum Thema sexuelle Bildung – sowohl bei Erziehenden als auch bei pädagogischen und psychosozialen Fachkräften. Meinungen statt Wissen treffen auf Unsicherheit und Scham in Bezug auf Sexualität und die damit verbundenen Themen. Der von der AfD eingebrachte Antrag knüpft an die Narrative der vermeintlichen ‘Frühsexualisierung’ an, die seit Jahren propagiert und in diversen Medien befeuert wird. Dabei werden etablierte Konzepte der BZgA und WHO gezielt in Frage gestellt. Diese Vorgehen führt nicht nur zur Verbreitung von Unwahrheiten, sondern auch zu persönlichen Anfeindungen und Bedrohungen von Kolleg*innen. Dabei ist sexuelle Bildung essenziell, um Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung, ihrem Schutz vor Übergriffen und der Fähigkeit zu selbstbestimmten Entscheidungen alters- und entwicklungsentsprechend zu begleiten.

Portrait von Hüseyin Aydin
Antwort von
Die Linke

Sehr geehrter Herr M.,

Sexualpädagogik und sexuelle Bildung befassen sich mit der Vermittlung von Wissen, Werten und Fähigkeiten rund um Sexualität. Ziel ist es, Menschen zu befähigen, selbstbestimmte und verantwortungsvolle Entscheidung zu treffen. Ein ganzheitlicher Ansatz berücksichtigt biologische, psychologische, soziale und kulturelle Aspekte. Sexualpädagogikkann in Schulen, Jugendzentren oder Beratungseinrichtungen stattfinden und sollte altersgerecht, diskriminierungsfrei sowie wissenschaftlich fundiert sein. Sie stärkt Selbstbewusstsein, Empathie und kritisches denken.

Damit pädagogische und psychosoziale Fachkräfte ihre Arbeit auch in Zukunft fach- und sachgerecht leisten können, ist es entscheidend, die Deutungshoheit über sexualpädagogische Debatten zurückzugewinnen und zu verhindern, dass die AfD diese für sich vereinnahmt.