Frage an Hermann Stubbe von Micha B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo, Herr Bünte.

Vielen Dank für die Frage.
Da Gesundheitspolitik nicht mein Spezialthema ist, entschuldigen Sie bitte eventuell vorhandene Wissenslücken. Das Thema Depression hat mehrere Ebenen. Eine ist die Vermeidung der Depression. Dazu gehören gesellschaftliche Faktoren wie Exklusion durch soziale Ungleichheit und Armut oder eine Zunahme des Druckes gerade auf Erwerbstätige durch Arbeitsverdichtung. Im Einzelfall sind Stressfaktoren gerade am Arbeitsplatz eine wichtige Ursache. Politik kann hier natürlich nur indirekt eingreifen und den Trend zu immer größerer Belastung vieler ArbeitnehmerInnen umkehren. Arbeitsschutzbestimmungen sind hier eine Möglichkeit, Vorbildwirkung im Öffentlichen Dienst eine andere.
Ihre Frage zielte aber vermutlich hauptsächlich auf bereits von Depression Betroffene. Im Rahmen der Bürgerversicherung wollen wir Grünen gerade die Behandlungsbedingungen von abhängig beschäftigten NormalverdienerInnen verbessern. Depressionserkrankte benötigen meist eine langfristig angelegte psychotherapeutische Behandlung. Begleitend zu dieser Behandlung muss die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt bzw. die Erhaltung der Arbeitskraft betrieben werden.
Präventionsangebote müssen von Seiten der Krankenkassen genauso geboten werden wie patientenorientierte Behandlungsformen, die nach Möglichkeit nicht auf medikamentöse Behandlung beruhen sollten. Die zunehmende Zahl der Betroffenen von Depression und anderen psychischen Krankheiten macht deutlich, dass wir besonders im Bereich der Arbeitsplätze menschlichere Bedingungen schaffen müssen. Eine einfache Lösung dieses komplexen Problemes scheint es aber nicht zu geben.
Nach einer erfolgreichen Wahl zum Bundestagsabgeordneten würde ich mich bezüglich konkreter Initiativen mit unseren entsprechenden Fachpolitikern beraten, um die oben beschriebenen Grundsätze in konkrete Schritte umzusetzen.