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Helga Trüpel
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Frage von Tadeus Z. •

Frage an Helga Trüpel von Tadeus Z. bezüglich Gesundheit

Ich habe versucht bei zu erfahren was für ein SINN hat alljährliche Uhren-Umstellung,es dauerte 3 Tage,man hat mich an Direktiven hingewissen.aber keine Antwort gegeben...
Man was inzwischen,dass es ekonomisch nichts bringt und das es auch schädlich für Menschen ist,in Rußland hat man diesen Unsinn abgeschaft.Warum macht man diesen Unsinn für über 300 mln.Menschen in EU?
MfG-T.Zabielski

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Zabielski,

vielen Dank für Ihre Frage, bei der ich ganz Ihrer Meinung bin.

Ursprünglich sollte durch die bessere Nutzung des Tageslichts im Sommer Energie gespart werden. Dieser Nutzen der Zeitumstellung hat sich aber nicht bestätigt. Laut Berechnungen des Bundesumweltamts spart man während der Sommerzeit zwar abends elektrisches Licht. Dafür wird besonders in den kalten Monaten im Frühling und Herbst morgens mehr geheizt, was den Energieverbrauch insgesamt steigen lässt. Auch negative medizinische Auswirkungen wurden festgestellt, besonders bei Menschen mit Schlafstörungen oder organischen Krankheiten. Auch von der statistischen Erhöhung der Zahl an Verkehrsunfällen am Montagmorgen nach der Zeitumstellung haben Sie sicherlich gehört.

2007 gab es bereits einen Antrag im Bundestag zur Zeitumstellung, der die Bundesregierung aufforderte, sich auf EU-Ebene für die Einführung einer EU-weit ganzjährig geltenden Zeitregelung einzusetzen. Die Grüne Bundestagsfraktion hat für den Antrag gestimmt, die Regierungsmehrheit des Parlaments hat ihn jedoch abgelehnt.

Die EU-Kommission hat bereits festgestellt, dass hinsichtlich des Energieverbrauchs keine wesentlichen Einspareffekte zu erkennen sind. Die Kommission hat daraufhin in 2007 von allen EU-Mitgliedstaaten eine Rückmeldung über die Auswirkungen der Zeitumstellung eingefordert. 25 der 27 EU-Mitgliedstaaten sahen jedoch keine Veranlassung zu einer Veränderung der Regelung; dazu gehörte auch Deutschland.

Die Grüne Fraktion im Europäischen Parlament wird an dem Thema dran bleiben und bei nächster Gelegenheit eine neue Initiative starten, diese offensichtlich unnütze Regelung abzuschaffen!

Mit freundlichen Grüßen

Helga Trüpel