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Frage von Gisela W. •

Frage an Heike Roocks von Gisela W. bezüglich Umwelt

Hallo Heike Roocks,

wie sehen Sie den Weg von "Hamburg Energie" zu wirklichen Stadtwerken,die Hamburg mit atom- und kohlestromfreier Energie versorgen?

Mit freundlichen Grüßen

Gisela Walk

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Walk

Vielen Dank für diese Frage.

Der erste Schritt ist die Rekommunalisierung der Energienetze, die für die erneuerbare Energieversorgung flexibilisiert und angepasst werden müssen. Hierfür beginnt im Mai ein Volksbegehren mit der Initiative "Unser Hamburg - Unser Netz", bei der wir in ca. 3-4 Wochen 65.000 Unterschriften sammeln müssen. Selbstverständlich beteilige ich mich aktiv daran, wie letztes Jahr auch, bei der Initiative.

Nebenher muss Hamburg Energie für die Erzeugung des Stroms weitere Standorte für Photovotaik und Windräder erschließen z.B. wie geplant auf dem St.Pauli-Stadion. Die wenigsten Dächer sind bereits erschlossen und es gibt noch eine ganze Menge Potenzial!

Für die Wärmeversorgung müssen dezentrale Blockheizkraftwerke entstehen, die über ein Niedertemperatur-Fernwärmenetz mit den Haushalten verbunden werden. Das Kohlekraftwerk in Moorburg darf niemals ans Netz gehen und das KKW in Wedel muss abgeschaltet werden. Das klappt aber nur, wenn sie nicht mehr wirtschaftlich produzieren können. Die Fernwärmetrasse ist bis auf weiteres verhindert, Dank der Initiative "Moorburgtrasse stoppen" und des BUND, der geklagt und gewonnen hat. Mit der Initiative "Tschüß Vattenfall" gibt es demnächst wieder eine Wechselkampange, bei der die Vattenfall-Kunden animiert werden zu einem echten Ökoanbieter zu wechseln. Das Ziel ist, einen so großen Kundenschwund zu erreichen, dass Vattenfall wegen Unwirtschaftlichkeit aufgibt. Die Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel stossen sie ja bereits deswegen ab. Hamburg Wasser, Hamburg Energie und die Stadtreinigung sind bereits städtische Unternehmen.

Der HVV gehört auch der Stadt, macht aber wie die Bahn Geschäfte im Ausland. Damit muss Schluss sein. Ferner müssen Gremien aus Bürgerbeteiligungen geschaffen werden, die die Strategien und Geschäftstätigkeiten dieser Unternehmen demokratisch kontrollieren und öffentlich kommunizieren. Es darf keine Geheimklauseln mehr geben! Das Ganze ist mittelfristig in 5-10 Jahren erreichbar, wenn der politische Wille vorhanden ist.

Mit erneuerbaren Grüßen
Heike Roocks