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Heike Maas
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Frage von Heike B. •

Frage an Heike Maas von Heike B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Maas,

wie positionieren Sie sich bezüglich der CAM- complementary and alternative medicine? Wir, ANME-NGO, denken es sollte mehr Geld in die Forschung dieser Verfahren investiert werden, damit sie den EU Bürgern erhalten bleiben und nicht wegen "mangelnder Beweise" weggestrichen werden! Immerhin nutzen laut Umfragen der Cambrella Studie/Projekt mehr als 100 Millionen Menschen in der EU diese Verfahren. Das Ergebnis dieses von der EU beauftragten CAM Research Network war u.a., die Empfehlung zu mehr Forschung im CAM Bereich, setzen Sie und Ihre Partei sich hierfür ein?

MfG
Heike Brunner PR-ANME-NGO

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Brunner,

bitte haben Sie Verständnis, dass ich als Kandidatin, und noch nicht Abgeordnete und zudem im Wahlkampf-Endspurt mit zahlreichen Veranstaltungen und Infoständen, nicht im Detail auf einzelne Forschungsfelder und spezielle Studien eingehen kann. Ganz sicher nicht aus Desinteresse, sondern mir fehlt schlichtweg die Zeit, mich hier angemessen einzulesen.

Aber selbstverständlich kann ich Ihnen meine grundlegende Haltung zu alternativen Heilverfahren und entsprechender Forschung darstellen. Grundsätzlich erachte ich alles, was wirklich heilt, für gut. Behandlungsmethoden und Heilverfahren betrachte ich dementsprechend in erster Linie nach ihrer Wirkung und damit auch nach ihren Nebenwirkungen und ebenso gegebenenfalls nach dem Versagen ihrer Wirkung. Danach sollten wir uns auch in der angewandten medizinischen Forschung orientieren. Wenn heilende Wirkungen von Verfahren evident sind, ihre Effektivität und ihr Wirkmechanismus aber (noch) nicht nachvollziehbar sind, dann sollte das Anlass für Forschung sein, damit wir ein besseres Verständnis gewinnen, um das Verfahren gegebenenfalls systematisch in der Medizin einsetzen zu können.

Mit der sogenannten Schulmedizin haben wir in der Vergangenheit enorme Fortschritte bei der Behandlung von Krankheiten und Unfällen gemacht und machen sie noch. Unsere Lebenserwartung ist dadurch beträchtlich angestiegen. Heute kann dadurch eine Vielzahl von Menschen in Europa noch lange Jahre ihren Ruhestand in Gesundheit verbringen. Genauso werden Schmerzen bei Behandlungen und als Krankheit- oder Verletzungsfolgen mehr und mehr vermieden. Beeinträchtigungen aufgrund von Krankheiten und Unfällen werden stetig besser kompensiert. Die westliche Schulmedizin hat den Lebenswert fraglos enorm gesteigert. Eine historisch einmalige Situation. Die erlangten Erfolge machen Hoffnung auch für weiteren Fortschritt, was sich sinnvollerweise in entsprechenden Schwerpunkten bei Forschung und Entwicklung widerspiegelt.

Eine wachsende Zahl von Menschen vertraut heute, meist ergänzend zur Schulmedizin, auf alternative Heilverfahren und kann offensichtlich ihr Wohlbefinden dadurch steigern. Die dahinterliegenden Mechanismen z.B. von natürlichen Wirkstoffen, manuellen Fertigkeiten, gesunden Verhaltensweisen oder auch von psychischen Selbstheilungskräften und Placebo-Effekten sind also beachtenswert. Darin schlummern sicherlich noch zahlreiche sinnvolle Erweiterungen unserer heutigen Schulmedizin, z.B. die Bedeutung einer empathischen und ausführlichen Beschäftigung des Therapeuten mit seinem Patienten. Auch daran gilt es nach meinem Dafürhalten zu forschen und bei entsprechenden Nachweisen den schulmedizinischen Kanon zu erweitern.

Andererseits macht sich aber was die Gesundheit betrifft vielfach auch eine „Reparaturmentalität“ in der Bevölkerung breit. Nach meiner Überzeugung sind durch die Stärkung der eigenen Verantwortung für die eigene Gesundheit noch erhebliche Verbesserungen für ein langes, beschwerdefreies Leben und insbesondere auch in Bezug auf die Zukunftsfähigkeit unseres Gesundheitssystems möglich. Die Aufklärung zum verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Körper und die Förderung von Prophylaxe durch Forschung und Erfahrungsaustausch sehe ich auch als europäische Aufgabe.

Herzliche Grüße

Heike Maas