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Heidrun Schmitt
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Frage von Sebastian G. •

Frage an Heidrun Schmitt von Sebastian G. bezüglich Verkehr

Hallo Frau Schmidt,

seit Jahren stelle ich mir die Frage warum im Herzen Ottensens, wo eine sehr interessante und lebendige Wohnkultur existiert, gefühlte 10 Buslinen mit superlangen Fahrzeugen alle 5 Minuten diese zerstören?

Gerade am Alma Wartenbergplatz und in der Straße Hohenesch ist dies unerträglich.

Ich kann keinen Grund erkennen, warum die Buslinien hier entlanggehen müssen, und nicht direkt die Gaußstraße zum Bahnhof Altona nehmen.

Ein Ansatz hin zu verkehrsberuhigten Zonen vermisse ich vollständig.

Gibt es eine Planung die Verkehrsführung zu ändern? Wenn nicht, welche Möglichkeiten gibt es dies umzusetzen?

Gruß
Sebastian Gauter

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Gauter,

keine Frage, Ottensen ist eng - oft zu eng für den Individualverkehr, für Busse, Fahrräder, Kinder, Kinderwagen, Rollstühle, Fußgänger, Hunde und was sich noch auf den Straßen und Bürgersteigen bewegt. Warum Sie aber ausgerechnet den Busverkehr einschränken wollen, erschliesst sich mir nicht. Busse steuern gerade die Bereiche an, die von S- und U-Bahnen nicht erreicht werden. Kurze Wege zur Bushaltestelle halten wir für einen wichtigen Beitrag zur Mobilität, insbesondere für bewegungseingeschränkte Menschen ohne eigenes Auto. Wie Sie wissen, fördern wir das autofreie Leben in der Stadt. Neben den ökologischen Aspekten sehen wir auch im zugeparkten Straßenraum in Problem: Stellen Sie sich vor, viel mehr Platz es in Ottensen ohne parkende Autos gäbe!

Es sind nicht die „superlangen“ Busse, die durch das Kerngebiet Ottensen fahren, die kommen nicht um die Kurven.
Die gefühlten 10 Buslinien bestehen aus 3 Linien, einer davon ein Nachtbus.
Dass es Ihnen vorkommt wie 10 kann ich verstehen - in den eng bebauten Strassen ist natürlich ein Bus viel massiger und auffälliger als ein PKW.

Es gab den Ansatz und den politischen Willen den Kernbereich den Sie benennen, zwischen Alma-Wartenberg-Platz und Spritzenplatz (und dann auch Richtung Mercado Hinterausgang) verkehrlich zu beruhigen: Wir nennen das „Shared Space“ - das Abendblatt nannte das Konzept „Gemeinschaftsstrasse“.
Ergebnis waren allerdings massive Proteste von den Geschäftsleuten, die in diesem Bereich angesiedelt sind, ein Bürgerbegehren stand in’s Haus. Aber dazu kam es nicht, weil die schwarz-grüne Koalition auf Landesebene aufgekündigt wurde und die Neuwahlen eine völlig neue politsche Konstellation zur Folge hatten. Von Seiten der SPD ist in dieser Richtung zur Zeit nichts zu erwarten.

Ich hoffe Ihre Fragen damit beantwortet zu haben, wenden Sie sich ansonsten gerne wieder an mich.

Mit bestem Gruß,
Heidrun Schmitt