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Heidi Reichinnek
Die Linke
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Frage von Melissa L. •

Wann gedenken Sie und Ihre Partei, die Pandemie endlich wieder ernst zu nehmen?

Leider sind Sie meiner Frage vom 04.09.2025 gänzlich ausgewichen. Es ging ja dabei nicht um den Umgang mit den bereits Erkrankten, die Frage richtete vielmehr auf die bislang komplett ausgebliebene Prävention ab, es ist komplett unrealistisch dass die nächsten Jahre ein Wunderheilmittel hergezaubert wird, zumal viele der Folgeschäden sehr klar irreversibler Natur sind. Hat die Linke, außer leeren Forderungen wie der nach Forschung auch konkrete umsetzbare Forderungen bzgl. Prävention? Hat die Linke sich die Hochrechnung mal im Detail reingezogen und evaluiert, inwiefern man es sich leisten kann, wenn ein Großteil der Bevölkerung in Folge fehlender Maßnahmen erkrankt? Wer, gedenkt die Linke, soll die Forschung und Versorgung durchführen, wenn am Ende alle krank sind, weil es keine Prävention gibt?

Ihrer letzten Antwort ist zu entnehmen, dass die Linke exakt 0 Pläne hat, die Pandemie Ernst zu nehmen.

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Antwort von
Die Linke

Vielen Dank für Ihre berechtigte Nachfrage. Sie sprechen einen Punkt an, den wir als Die Linke sehr ernst nehmen: Die Pandemie ist nicht vorbei – und Prävention darf nicht länger ignoriert werden. Long Covid, irreversible Folgeschäden und soziale Spätwirkungen treffen bereits heute viele Menschen, und es ist fahrlässig, diese Realität aus politischem Kalkül zu verdrängen.

Wir fordern seit Langem, Forschung und Versorgung langfristig gemeinwohlorientiert aufzustellen, etwa durch unabhängige Long-Covid-Studien und bessere Datenlage – dazu habe ich mich auch auf abgeordnetenwatch.de geäußert. Zudem wollen wir durch eine Enquete-Kommission des Bundestags die Pandemie politisch und gesellschaftlich aufarbeiten, um strukturelle Lehren zu ziehen. Entscheidend ist aber: Diese Lehren müssen auch in konkrete Maßnahmen münden – etwa in verbindliche Hygienestandards, ein bundesweites Long-Covid-Register und den flächendeckenden Ausbau öffentlicher Gesundheitsinfrastruktur. Besonders benachteiligte Gruppen dürfen dabei nicht wieder vergessen werden, wie wir es in dieser Pressemitteilung betont haben.

Ich teile Ihre Sorge, dass ohne echte Prävention unsere gesellschaftliche und gesundheitliche Versorgung langfristig überfordert sein wird. Deshalb werde ich mich weiter dafür einsetzen, dass Die Linke hier deutlich konkreter und verbindlicher handelt – und dass Gesundheitspolitik sich nicht an Profitinteressen, sondern an den Bedürfnissen der Menschen orientiert.

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