Gibt es Vorschläge ihrer Fraktion, die humanitäre Lage im Jemen zu verbessern?
Sehr geehrte Frau Reichinnek, im Jemen verschlechtert sich die Lage weiterhin, trotz des kurzfristigen Waffenstillstands. Laut Uno ist die Hälfte der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen, große Teile der Bevölkerung leidet an Hunger und nicht wenige Kinder sind unterhungert. Da auch der Zugang zu sauberem Wasser immer schlechter wird, sehen sich die Jemenit*innen immer mehr potentiellen Cholera-Ausbrüchen konfrontiert. Gibt es Pläne ihrer Fraktion, die humanitäre Lage in Jemen zu verbessern? Was kann aus deiner Sicht Deutschland für den Jemen tun? Wird die Linke das Thema weiterhin ansprechen und Druck auf die Regierungsparteien ausüben, damit was im Gang gesetzt werden kann, was der Zivilbevölkerung hilft?

Vielen Dank für die Frage – ja, die Lage im Jemen ist dramatisch. Millionen Menschen hungern, sauberes Wasser ist kaum verfügbar, Kinder sterben an vermeidbaren Krankheiten. Und trotzdem schaut die Welt viel zu oft weg.
DIE LINKE fordert seit Jahren: Humanitäre Hilfe aufstocken, Waffenexporte in die Region endlich stoppen und diplomatischen Druck für einen dauerhaften Frieden aufbauen. Es darf nicht sein, dass deutsche Rüstungsgüter an Staaten wie Saudi-Arabien geliefert werden, die direkt oder indirekt an diesem Krieg beteiligt sind.
Wir machen das im Bundestag immer wieder zum Thema: ob über Anträge, Anfragen oder in den Haushaltsberatungen. Und das werden wir auch weiterhin tun. Die Menschen im Jemen verdienen mehr als unser Mitgefühl – sie brauchen konkrete politische Unterstützung.