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Heiderose Berroth
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Frage von Dieter-Michael L. •

Frage an Heiderose Berroth von Dieter-Michael L. bezüglich Wirtschaft

Guten Tag Frau Berroth,
soweit mir bekannt ist, sind Sie neben Ihrer Arbeit als Abgeordnete auch selbständig tätig. Damit dürfte Ihnen die Problematik des Kammerzwangs aus eigener Erfahrung bekannt sein.
Bitte sagen Sie mir doch ohne viel verbrämendes Drumherum, wie Sie zu der Zwangsmitgliedschaft stehen.
Und vielleicht verraten Sie mir auch, was Sie davon halten, daß Ihre Partei nun schon wieder eine bundesweite Kommission eingesetzt hat, die die Empfehlungen erarbeiten soll, die es schon längst auf dem Tisch liegen: von ungezählten regionalen Gruppierungen, von Ihrer Jugendorganisation oder auch vom Dreikönigstreffen 2005.
Ganz ehrlich, ich empfinde dieses Lavieren in einer uns KMU-Unternehmern wirklich auf den Nägeln brennenden Frage als unsäglich. Und es ist nicht gerade eine Wahl-Empfehlung für die FDP. Aber vielleicht können Sie mich ja noch davon überzeugen, daß meine Stimme bei Ihnen richtig aufgehoben ist.
Gerne höre ich von Ihnen.
Beste Grüße
Dieter-Michael Last

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Last,

die Problematik der Pflichtmitgliedschaft in den Kammern ist mir sehr wohl bewußt, schließlich hat sich meine erste Seminararbeit im öffentlichen Recht (im Rahmen meines Betriebswirtschaftsstudiums) schon 1969 damit befaßt.

Inzwischen kenne ich sowohl die Seite der Unternehmen aus meiner Berufserfahrung als auch die politische Seite. Und wenn man alle Aspekte genau betrachtet ist die Lage leider nicht so einfach, wie Sie es sich wünschen.

Einerseits braucht es aus meiner Sicht sehr wohl eine Stelle, die die Anliegen der Wirtschaft bündelt und gegenüber z.B. der Politik dann auch geballt zum Ausdruck bringt.

Andererseits haben manche Kammern bei uns fast einen kleinen Staat im Staate aufgebaut und machen dabei zum Teil sogar eigenen Mitgliedern Konkurrenz, z.B. im Weiterbildungs- und Beratungsbereich. Dies habe ich - und auch unsere Fraktion - den Kammern gegenüber auch schon des öfteren deutlich zum Ausdruck gebracht.

Unter anderem haben wir die Thematik in einer großen Anhörung unserer Fraktion im Landtag im vergangenen Jahr behandelt. Dabei waren auch Kammern aus Österreich und der Schweiz vertreten, die die Problematik aus meiner Sicht weit besser im Griff haben und dem Ziel einer "schlanken" Kammer schon weit näher gerückt sind. Diese ist auch mein Ziel.

Innerhalb der FDP gibt es leider noch allzu unterschiedliche Positionen. Und deshalb eben auch noch einmal eine Kommission, von der auch ich erhoffe, dass wir dann auch nach aussen eine einheitliche Position abgeben.

Das war nun zwar doch etwas länger, aber manche Dinge lassen sich eben nicht in drei Sätzen beantworten und erst recht nicht in schwarz-weiss erledigen. Wenn wir eine gute Lösung wollen, braucht es manchmal auch etwas Geduld. Die neue Landtagsfraktion wird sich sicher mit dieser Frage nochmals befassen müssen und dann kommt es auch ganz darauf an, wer dann dieses Feld beackert.

Ich bleibe dran, Sie vermutlich auch und ich hoffe wir treffen uns dann auf einer guten Ebene.

Mit freundlichen Grüssen
Ihre Heiderose Berroth MdL