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Harald Graaf
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Frage von Uwe N. •

Frage an Harald Graaf von Uwe N. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Guten Tag Herr Graaf,

Sie wollen das die Vorklassen wieder einführen, wo sollen die räumlich und rechtlich angegliedert werden? Durch die Einführung der verlässlichen und ergänzenden Betreuung (Hortverlagerung) an den Schulen sind diese schon jetzt vielfach räumlich überlastet. Wollen Sie das auch wieder rückgängig machen?
Warum ist die Konzentration der vorschulischen Bildung in den Kitas so falsch, dass Sie dies wieder ändern wollen?
Was kann eine Vorschule, das die Kita grundsätzlich nicht kann? Auch in Kitas gibt es hochqualifizierte ErzieherInnen, die Kinder schon immer gut auf die Schule vorbereitet haben.
Es ist klar, dass bei der Umsetzung der bisherigen Reformen erschreckend viele Anfangsfehler gemacht worden sind, aber wäre es nicht sinnvoller, Kitas qualitativ so zu stärken, dass diese ihre jetzige Aufgabe auch tatsächlich erfüllen können?

Mit freundlichem Gruß

Uwe Netzel

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Antwort von
Bildungspartei

Sehr geehrter Herr Netzel,

auch wir sehen die Kita als Bildungseinrichtung und wollen die Qualität dieser Einrichtungen weiter erhöhen. Dazu gehören personelle und sächliche Ausstattungen auf hohem Niveau, eine Stärkung der Qualifizierung und Ausbildung der Erzieher und Erzieherinnen sowie interne und externe Evaluationsprogramme.

Eine konsequente Zusammenarbeit und enge Verzahnung zwischen Kita und Grundschule – vereinzelt gibt es dies bereits – ermöglicht auch den Einsatz von Lehrkräften (z.B. DaZ-LehrerInnen) in der Kita. Problematisch wird dies durch die Trennung der Trägerschaft (privat und staatlich). Eine an der Schule integrierte Vorklasse ermöglicht im Regelfall eine engere Verzahnung und Zusammenarbeit. Die Vorklasse war und ist für die Vorbereitung auf die erste Klasse einer Grundschule nicht wegzudenken, unabhängig von den guten schulischen Vorbereitungen in den Vermittlungsgruppen einer Kita. Der direkte Bezug der Vorklasse zum Schulalltag, zur schulischen Umgebung und die direkte Anbindung an Schule bieten die Möglichkeit eines fließenden Übergangs zur Schulanfangsphase. Dies schafft gerade für Kinder mit Lernproblemen günstigere Voraussetzungen.

Die räumliche Überlastung, die Sie ansprechen, ist mit Sicherheit an den meisten Grundschulen vorhanden. In vielen Fällen findet bereits jetzt die VHG in Klassenräumen statt (Doppelnutzung der Räume). Die für den Hort zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten sind am Vormittag anderweitig – z.B. für die Vorschule – nutzbar. Das Zusatzangebot eines Hortbetriebes findet nach dem Unterricht statt.

Es gibt auch Grundschulen, deren Hortbetrieb in den noch bestehenden Hortgebäuden stattfindet. Diese Einrichtungen sollen weiter genutzt werden.

Ich gebe Ihnen Recht, dass organisatorische Schwierigkeiten bestehen werden. Diese gibt es allerdings bereits jetzt in erheblichem Maße, da das umfangreiche Schulreformpaket ohne Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen durchgesetzt werden muss.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Graaf