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Hans-Peter Uhl
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Frage von Derk H. •

Frage an Hans-Peter Uhl von Derk H. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Dr. Uhl,

gestatten Sie eine Nachfrage zu einer oben in einem Nebensatz getätigten Aussage. Sie nehmen dort ein vielfach in der Presse verbreitetes Mantra auf und sprechen über den "Fall des Weltbank-Präsidenten Wolfowitz, der seiner Lebensgefährtin Posten und Einkommen zuschustern konnte".

Sehen Sie diesen Sachverhalt tatsächlich als so eindeutig an?

International wird der Fall teilweise differenzierter betrachtet und vielfach in Zusammenhang mit dem strikten Antikorruptionskurs Wolfowitz´ gebracht, der ihm zahlreiche Gegner im bürokratischen Apparat der Weltbank einbrachte. Dies wirkt umso frappanter, als Beförderung und Gehaltserhöhung seiner Lebensgefährtin nicht von ihm sondern dem Ethikkomitee der Weltbank (sic!) ausgingen, vgl.

http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=16564&CategoryID=91

Sicherlich handelt es sich hier nicht um den Kern Ihrer politischen Tätigkeiten, zu dem ich eine Frage stelle - nachdem von Ihnen hier aber eine sehr deutliche Aussage erfolgte, wäre ich für eine Erläuterung gleichwohl dankbar.

Mit freundlichen Grüßen,
D. Hunne

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Hunne,

vielen Dank für den Hinweis auf den interessanten Artikel in der "Weltwoche".

In der Tat ist umstritten, ob und inwiefern Wolfowitz gegen die eigenen ethischen Empfehlungen der Weltbank verstoßen hat.Ich möchte mir dazu kein abschließendes Urteil anmaßen. Möglicherweise hätte ich darauf verzichten sollen, mich in einem Nebensatz wertend über Herrn Wolfowitz zu äußern.

Ich hatte mir lediglich erlaubt, mich auf den Wirtschaftsteil der F.A.Z. zu stützen, den ich für sehr seriös halte. Dort war im Artikel "Zweideutige Empfehlungen" von Matthias Rüb (F.A.Z. vom 19. Mai 2007) zu lesen, dass Herr Wolfowitz "eine Versetzung seiner Lebensgefährtin auf einen Außenposten beim State Department verfügte, verbunden mit einer überdurchschnittlichen Gehaltserhöhung zum Ausgleich für entgangene Aufstiegschancen in der Bank." Somit - so war ebenfalls im Wirtschaftsteil der F.A.Z. am 19. Mai 2007 im Artikel "Wolfowitz gibt auf" von Claus Tigges zu lesen - "hat er das Ansehen der Institution beschädigt."

Zumindest letzteres - der Reputationsverlust der Weltbank - dürfte infolge der Wolfowitz-Affäre als ein Faktum gelten. Dies ist für mich viel entscheidender als die Person von Herrn Wolfowitz. Schließlich brauchen wir eine angesehene Weltbank, die glaubwürdig weltweit für good governance und Integrität eintreten kann.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter Uhl