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Hans-Peter Bartels
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Frage von William W. •

Frage an Hans-Peter Bartels von William W. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Bartels,

ein weiteres klares ja für den Afghanistaneinsatz werden wir als Ihre Wähler nicht hinnehmen.

Über 60% der Bevölkerung ist gegen diesen Einsatz.

Wie können Sie das mit Ihrem Gewissen vereinbaren,
dass seit knapp 8 Jahren keine oder kaum Fortschritte in diesem Land zu verzeichnen sind
und Menschen sterben ob Soldaten oder Zivilisten?

Dieser Einsatz strotzt vor Doppelmoral und das wissen sie auch.

Wenn sie Frauen befreien wollen,
dann beginnen sie im Rotlicht-Milieu von Hamburg,
wo seit Jahrzehnten Frauen aus dem Osten zur Prostitution gezwungen werden.

Wenn Sie gegen Extremisten vorgehen wollen
dann bekämpfen sie die Nazis und Autonome Querulanten in Magdeburg und anderen Städten Deutschlands, oder liberale MarktwirtschaftsExtremisten. Extremisten haben wir in Deutschland genug.

Wenn Sie Deutschland vor Gefahren beschützen möchten,
dann bitte logisch aus dem Eignen Land heraus.

Nehmen Sie sich ein Beispiel am holländischen Parlament
und stoppen sie unsere Beteiligung an diesem irrsinnigen Kriegseinsatz!

Wir SPD-Wähler werden diesen Einsatz zur Vertrauensfrage machen.

Karin Kortmann hat es schon erwischt, wir werden das fortführen und jeden Bundestagsabgeordneten der SPD bei öffentlichen Auftritten konfrontieren mit ihrem Abstimmungsverhalten über den Afghanistaneinsatz.

Wie werden sie am 26.02. abstimmen und begründen sie ihre Wahl?

Herzlichen Gruß
William Weizmann

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Weizmann,

vielen Dank für Ihre Mail, die Sie mir über die Seite abgeordnetenwatch.de haben zukommen lassen.

Am 26. Februar 2010 hat der Bundestag nach intensiver Debatte über das neue Afghanistan-Mandat abgestimmt. Mit dem von der Bundesregierung vorgelegten und vom Deutschen Bundestag mit breiter Mehrheit so beschlossenen Antrag wird ein Strategiewechsel in der deutschen Afghanistan-Politik eingeleitet, den auch meine Partei eingefordert hat. Die Bundesregierung hat sich mit dem vorgelegten Kabinettsbeschluss erkennbar an dem Afghanistan-Konzept der SPD orientiert. Unsere Position ist klar: eine deutliche Aufstockung der zivilen Mittel, mehr Ausbildung für afghanische Sicherheitskräfte auch durch deutsche Soldatinnen und Soldaten, Beginn des Abzugs der deutschen Truppen ab 2011 und schrittweise Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die afghanische Regierung, Beendigung unserer militärischen Unterstützung in einem Korridor von 2013 bis 2015. Vor dem Hintergrund dieser Forderungen, die das neue Mandat aufnimmt, ist eine Zustimmung durch die SPD-Fraktion möglich gewesen. Ich habe mit ja gestimmt.
Anbei sende ich Ihnen zur Kenntnis - falls Sie es noch nicht haben - das SPD-Positionspapier zu Afghanistan.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter Bartels